Projekte der Städtischen Museen

Kurzfassung: 
Aktuelle und vergangene Projekte
Absatz: 
Titel: 
1000 & Deine Sicht. Vom Ausbruch zum Aufbruch aus der Pandemie
Text: 

Projektfaltblatt 1.4. bis 1.7.2023

Als die Grenzen in der Dreiländerregion zwischen Deutschland, Polen und Tschechien im Jahr 2020 pandemiebedingt geschlossen wurden, kam das einem Schock gleich. Erstmals wurde deutlich, wie eng die Region inzwischen vernetzt und aufeinander angewiesen ist. Das gilt für viele Bereiche, auch für Kunst und Kultur. Die vielen unterschiedlichen Sichtweisen auf die Wirklichkeit sollen jetzt mit einem künstlerischen Projekt und einem großen Festival aufgegriffen werden.

Das dreisprachige Projekt »1000 & Deine Sicht – Vom Ausbruch zum Aufbruch aus der Pandemie“ (CZ/DE/PL) bietet die Möglichkeit , die eigenen Erfahrungen zu reflektieren und die Sichtweisen anderer kennenzulernen. Hierzu wird es verschiedene Festivalformate und Ausstellungen geben. „1000 & Deine Sicht“ ist eine Einladung zur Perspektiverweiterung. Ein Plädoyer dafür, die eigenen Grenzen zu öffnen und sich in die Sichtweisen anderer hineinzuversetzen.

Der “1000 & Deine Sicht“-Festivalsommer startet am 24. Juni 2022 mit dem AHOJ Festival in Zittau. Es beginnt hier eine Foto- und Kunstausstellung im öffentlichen Raum, die an vielen Orten in der Dreiländereckregion verschiedene Blickwinkel zeigt.

An der deutsch-polnischen Grenze in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec eröffnet am 1. Juli 2022 mit dem Osmodrama-Festival eine Kathedrale für die Nase. Der Künstler und Erfinder Wolfgang Georgsdorf hat hier eine neue Kunstform erschaffen, die zu Sinneserlebnissen einlädt, wie wir sie in dieser Form noch nicht kennen. Konzerte, Filme, Klangkulissen und Hörspiele für Kinder und Erwachsene in drei Sprachen werden von Gerüchen begleitet. Das Erleben, das Sich-Wundern und das Erkennen stehen im Zentrum.

In Zittau verwandelt sich das besondere bisher unzugängliche Gebäude der einstigen Baugewerkeschule in einen Ort der Kunst. In dem architektonischen Juwel laden ab dem 17. September neben dem „Zentrum für offene Fragen" viele weitere Arbeiten, Medien und Rauminstallationen verschiedener Künstlerinnen und Künstler aus Polen, Tschechien und Deutschland dazu ein, die eigenen Erfahrungen zwischen dem Ausbruch der Pandemie und ihren Folgen zu verhandeln und bestenfalls die eigenen Krisenerfahrungen für sich in Zukunft nutzbar zu machen.

TERMINE

24.6.22 Eröffnung Ausstellung & Festival „1000undDeine Sicht“– vom Ausbruch zum  Aufbruch aus der Pandemie, Konzert Banda Comunale, 20.00 Uhr Weinaupark Freilichtbühne Zittau

1.7.22 bis 7.10.22 Osmodrama-Festival  • Stadthalle Görlitz • mit Uraufführungen verschiedener Filme, Konzerte, Lesungen mit Geruchskompositionen von Wolfgang Georgsdorf: :
•„Richtig Falsch“ 1.7.22 (Sprachen & Gerüche)
• 1.7.22 „Orgel & Orgel“ (Konzert & Gerüche)
• 2.7.22 „Zwerg Nase (dt.)“ (pl. & cz. Premiere 3.7.22)  (Märchen & Gerüche)
• 5.7.22 „Peter & der Wolf“ (Sinfonisches Märchen mit Gerüchen)
• 21.8.22 „Alois Nebel“ (Film & Gerüche)
• 3.9.22 13 Monate – In der Tiefe eines Jahres (Musik • Literatur & Gerüche)
• 4.9.22 Die Moldau – Die Neiße (Konzert & Gerüche)

1.7.22 bis 1.7.23 Ausstellung an wechselnden Orten in Zittau • Liberec • Görlitz • Zgorzelec • Bogatynia • Hrádek nad Nisou • Lubań • Geopark Ralsko/Doksy und andere

17.9.22 bis 1.7.23 Ausstellung „1000undDeine Sicht“ in der Baugewerkeschule Zittau

17.9.22  „3Kick - Drei Mannschaften, drei Tore, ein Ball“, Anpfiff Junioren 15.00 Uhr, Anpfiff Senioren 17.00 Uhr im Weinaupark Zittau

Sa, 01.04.2023, 08:26 – 16:50 Uhr
„Mit dem TRILEX durchs Dreiländereck“ mit Matthias Böhm
8:26 am Bf. Zittau in T9 (Ausflugszug von trilex) n. Mikulasovice dolni nadrazi
9:34 an Mikulasovice horni nadrazi
(Wanderung zur dreieckigen Kapelle mit kurzer Pause, von dort weiter zum Kreuzweg bei Brtniky, insgesamt ca. 7 km)
12:19 am Bf. Brtniky in T2 (Ausflugszug der CD) n. Rumburk
12:37 an Rumburk (Besuch Loretokapelle, ab ca. 13:45 individuelle Zeitgestaltung für Mittagessen
15:01 an Bushst. Rumburk, Bytex 01 in Bus 401 n. Großschönau, Trixi-Park
15:38 an Großschönau, Trixi-Park
15:52 in Bus 14/15 n. Zittau, Bf
16:50 an Zittau, Bf.

Sa, 01.04.2023 14 – 18 Uhr
Wiedereröffnung "1000&DeineSicht" und Performance "Die Natur der Dinge" von Sebastian Hänel und Sascha Röhricht
Baugewerkeschule Zittau
Eintritt frei

Mi, 26.04.2023, 18 Uhr
"Warum 1000&DeineSicht?"
Gespräch mit Wolfgang Georgsdorf, Sabine Zimmermann-Törne und Dr. Peter Knüvener
Baugewerkeschule Zittau
Eintritt: 6/4€

Sa, 06.05.2023, 08:26 – 16:50 Uhr
„Mit dem TRILEX durchs Dreiländereck“ Von der Mandau-Mündung zur –Quelle in einem Zug mit Matthias Böhm
Wanderung von Pansky zur Quelle und zurück nach Stare Krecany, Besuch der Loretokapelle Rumburk mit Einkehrmöglichkeiten am Markt
Treff: Zittau Bahnhof

Sa, 06.05.2023, 17 Uhr
Öffentliche Führung „1000&DeineSicht. Vom Ausbruch zum Aufbruch aus der Pandemie“
mit Sabine Zimmermann-Törne (Kuratorin)
Baugewerkeschule Zittau
Eintritt: 6/4€

So, 06.05. 2023, 18 Uhr
„Synopsis“. Stadtrundgang in Zittau durch die Open Air Ausstellung mit dem Fotografen Matthias Weber und dem Lyriker Andreas Hennig
Treffpunkt: Lesecafé in der Baugewerkeschule Zittau

Sa, 03.06.2023, 08:26 – 16:50 Uhr
„Mit dem TRILEX durchs Dreiländereck“: Messer-Tour nach Mikulasovice mit Matthias Böhm
Besuch des Messermuseums, Wanderung auf den Tanecnice (Tanzplan, 598 m) mit Bismarckturm und Einkehrmöglichkeit
Treff: Bahnhof Zittau

Sa, 03.06.2023, 11 Uhr
Ausflug zur LandArt-Ausstellung im Geopark Ralsko
Busabfahrt an der Baugewerkeschule Zittau
Anmeldung: museum@zittau.de

Sa, 24.06.2023, 15 Uhr und 17 Uhr
3Kick: 3 Tore / 3 Mannschaften / 1 Ball. Trinationales Fußballspiel zwischen CZ, DE und PL
auf dem Kummersberg in Zittau
15 Uhr 3Kick Junioren
17 Uhr 3Kick Senioren

Sa, 01.07.2023, 08:26 – 18:00 Uhr
„Mit dem TRILEX durchs Dreiländereck“:  Auf außergewöhnlichen Wegen zum Vlci hora (Wolfsberg, 581 m) mit Matthias Böhm
Wanderung zum Gipfel mit Aussichtsturm, Besuch Loretokapelle Rumburk mit Einkehrmöglichkeiten am Markt, Rückfahrt über eine besondere Bahnstrecke (noch nicht sicher, Ankunft in Zittau diesmal erst kurz vor 18:00) 
Treff: Zittau Bahnhof

Sa, 01.07.2023 14 – 18 Uhr
RESPEKT! Vernissage zur Finissage
Baugewerkeschule Zittau
Eintritt frei

Café-Lesungen „1000&DeineSicht“
Museumscafé in der Baugewerkeschule Zittau, Theaterring 1, 02763 Zittau (Zugang zum Café über die Außentreppe)
Eintritt frei

  • So, 23.04.2023 17 Uhr Heidrun Zenker liest Ausschnitte aus "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" und "Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" von Joachim Meyerhoff.
  • So, 30.04.2023 17 Uhr "Osmodrama - Erzählen durch Gerüche. Neuheit in Kunst und Wissenschaft" mit Wolfgang Georgsdorf. Der Künstler und Erfinder Wolfgang Georgsdorf liest aus seinen Texten und einschlägigen Lieblingsstellen der Weltliteratur. Im Anschluß ein Gespräch mit dem Publikum.
  • So, 07.05.2023 17 Uhr Ulrike Feigel und Patrick Weißig lesen "Die Jugendstreiche des Karl Valentin & andere Kindereien". Erheiterndes aus den Kindheits- und Jugendtagen des Komikers Karl Valentin - für (aber nicht nur für) Familien geeignet.
  • So, 14.05.2023 17 Uhr Christiane Zielak liest aus „Die Enkelin“ von Bernhard Schlink
  • So, 04.06.2023 17 Uhr Friedemann Herbig liest aus "Wasser und Zeit, eine Geschichte unserer Zukunft" von Andri Snær Magnason.
  • So, 11.06.2023 17 Uhr Jenny Böttcher liest aus … 
  • So, 18.06.2023 17 Uhr Sonja Knüvener liest aus „Mein Lotta-Leben. Alles Tschaka mit Alpaka!“ von Alice Pantermüller

Mehr Informationen und alle Termine unter: www.1000undDeineSicht.eu

Öffnungszeiten:

17.9.2022 bis 30.12.2023 / 1.4.2023 bis 1.7.2023

Do-Fr 10:00-17:00 Uhr
Sa-So 14:00-18:00 Uhr

Geschlossen: 24./25./31.12.2022
Winterpause: 1.1. -31.3.2023

Eintrittspreis: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro

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Titel: 
INTERREG Projekt "1000 Jahre Oberlausitz – Menschen, Burgen, Städte"
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Bezeichnung des Programms: Kooperationsprogramm INTERREG Polen–Sachsen 2014-2020

Lead Partner: Landesamt für Archäologie Sachsen

Projektpartner: Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu, Museum Bautzen, Muzeum Ceramiki w Bolesławcu, Stadt Zittau | Städtische Museen Zittau, Euroregionalne Centrum Kultury i Komunikacji EUROREGION Pieńsk

Projektbudget:  1 602 818,72 €
Beantragter EFRE-Anteil:  1 362 395,72 €

Beschreibung des Projekts:
Das Projekt soll dazu beitragen, im sächsisch-polnischen Grenzgebiet vorhandene archäologische Kulturdenkmale wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen, »in Wert zu setzen« und einen umfassenden Blick auf das gemeinsame Kulturerbe in der Oberlausitz beiderseits der Grenze zu eröffnen. Mit Hilfe mehrsprachiger Ausstellungen und Präsentationen werden Schlaglichter aus der tausendjährigen Oberlausitzer Geschichte präsentiert, darunter der Frieden von Bautzen 1018, der Sechsstädtebund 1346 und die Zeit der napoleonischen Kriege mit dem Gefecht am Bober 1813. Parallel dazu werden Vermittlungsmaßnahmen wie Workshops, Führungen an archäologischen Stätten durchgeführt sowie Begleitheften zu archäologischen Kulturdenkmalen erarbeitet. Im Rahmen von archäologischen Erkundungen werden neue Erkenntnisse über die archäologischen Fundstellen und Denkmäler gewonnen und der Öffentlichkeit unmittelbar zur Verfügung gestellt.

Projektziele:
Verbesserung der touristischen und kulturellen Attraktivität des Fördergebiets sowie der kulturellen Teilhabe durch die Förderung des kulturellen und archäologischen Erbes und dessen nachfolgende öffentlichkeitswirksame Präsentation.

Projektlaufzeit:
01.10.2019-31.03.2022

Zittau und der Sechsstädtebund

Der 1346 gegründete und von Kaiser Karl IV. nachdrücklich genehmigte Sechsstädtebund – auch Hexapolis genannt – war ein Zusammenschluss der Städte Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban (heute polnisch Lubań), Löbau und Zittau. Er entstand in einer Zeit, in der sich auch anderswo im Römisch Deutschen Kaiserreich Städte zusammenschlossen, um ihre Interessen gemeinsam zu vertreten. Man wollte im Handel zusammenstehen und den Landfrieden mit vereinter Kraft durchsetzen.
Der Oberlausitzer Sechsstädtebund ist aber zweifellos einer der berühmtesten und langlebigsten und spielt auch heute noch im regionalen Bewusstsein eine wichtige Rolle, bestand er doch immerhin bis 1815.
In der Ausstellung werden die Städte und ihre Funktion im Bund vorgestellt. Warum schlossen sich die Städte zusammen? Wie funktionierte der Bund? Was machte ihn besonders schlagkräftig?
Besonderer Fokus liegt auf Zittau und seiner mittelalterlichen Geschichte. Die Stadt an der Mandau gehörte mit Bautzen und Görlitz zu den drei führenden Mitgliedern im Bund und verdankte ihre Gründung dem Böhmischen König Ottokar II. Die Verbindungen nach Böhmen waren hier immer besonders eng, lag die Stadt doch direkt an der alten Handelsstraße, die von Prag durch das Zittauer Gebirge nach Norden Richtung Hanseraum führte. Zur Zeit Kaiser Karls IV. erlangte die Straße und das Zittauer Land einen Bedeutungszuwachs, der sich in der Errichtung zahlreicher Bauwerke wie der Zollburg Karlstein, der Klosterburg Oybin und dem Kaiserhaus in Zittau zeigt.
Durch die archäologischen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte auf Plätzen und Straßen Zittaus ist das Wissen über die mittelalterliche Stadt stark angewachsen. In der Ausstellung werden wesentliche Funde und Ergebnisse vorgestellt. Es wird ein Bild dieser spannenden und für die Region grundlegenden Zeit gezeichnet werden.

zur Projekthomepage 

Öffentliche Ausschreibungen 

Illustration
Künstlerische Plakat-Illustrationen für Kinder zum Ausstellungsthema „Zittau und der Sechsstädtebund“ 
Themenbereich: Lokalgeschichte (vom Mittelalter bis zur Gegenwart) der Stadt Zittau, Regionalgeschichte der Oberlausitz, Geschichte des Sechsstädtebundes, Illustrationen für Kinder  

01.02.2021_ausschreibung_illustrationen_sechsstaedtebund.pdf

 

 

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Titel: 
Grufthaus Besser auf dem Klosterhof
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Der Klosterhof mit 22 Grufthäusern gilt als ein einzigartiges Denkmal der Begräbniskultur in Mitteleuropa. In diesen Grabbauten haben sich künstlerisch herausragende Grabdenkmäler erhalten, die zusammen mit dem Zittauer Epitaphienschatz einen der Sammlungsschwerpunkte der Städtischen Museen Zittau ausmachen.

Seit Jahren wird der Klosterhof Schritt für Schritt saniert. 2016–19 konnten wichtige Konsolidierungsmaßnahmen im Fundamentbereich dank Fördermittel der EU durchgeführt werden. Diese sind die Basis weiterer Arbeiten. Vordringlich ist die Sanierung des Grabmals im Besserschen Grufthaus. Sie ist aufgrund des starken Zersetzungsgrades des Sockels, den akuten Lockerungen der Vergoldung und der farbigen Bemalung dringend nötig.

Dank der Spende von Birgit und Steffen Bollmann, der Zuwendung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung im Rahmen der aktuellen „Corona-Förderlinie“  und der Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz kann die Figur restauriert werden. Aktuell befindet sich Hermes bei Andreas Muth in Zwickau im Atelier für Steinrestaurierung. Auch  die Neuanfertigung der hölzernen Falltür zum Gruftgewölbe, die neue Ausmalung des Grufthauses und die Restaurierung der schmiedeeisernen Gittertür können dank weiterer Spenden u.a. von Peter Besser und des Rotary Clubs Dreiländereck umgesetzt werden.

Christian Besser (1660–1734) kam 1690, nach seiner Ausbildung in Dresden nach Zittau, wo er als Kaufmann tätig und 1731 Ratsmitglied wurde. Er war Senior der 1705 gegründeten Zittauer Kaufmannssozietät. Seine erste Ehe endete 1696 nach fünf Jahren mit dem Tod der Frau Anna Dorothea, geb. Münch, was den Anlass zur Errichtung des Grufthauses gegeben haben dürfte.

Der als Kaufmann sehr erfolgreiche Besser gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten Zittaus im 18. Jahrhundert und hinterließ gemeinsam mit seinem Sohn Carl Christian (1709–1769), dem Auftraggeber des Grabmals, tiefe Spuren in der Geschichte und Kunstgeschichte der Stadt. Das Palais des Kaufmanns in der Zittauer Innenstadt ist erhalten geblieben und als „Alte Post“ (Ecke Bautzner Straße/Kirchstraße) bekannt.

In der Sammlung der Städtischen Museen befinden sich verschiedene Exponate, die auf Carl Christian Besser zurückgehen: sein Porträt, eine von ihm für eine Zittauer Kirche gestiftete Taufschüssel und die berühmte Lostrommel der Zittauer „Jungfern-Lotterie“, durch die mittellose unverheiratete Zittauer Mädchen unterstützt wurden.

Das Grabmal ragt unter der zeitgenössischen Grabmalskunst heraus, denn es zeigt den antiken Gott Hermes (römisch Merkur), den Gott des Handels. Der Tuchballen zu seinen Füßen deutet darauf hin. Besser wurde reich durch Leinwandhandel. Hermes galt in der Antike aber auch als Führer der toten Seelen in die Unterwelt. An die Hermesfigur lehnen sich zwei barocke Kartuschen mit umfangreichen Grabinschriften. Darin rühmt sich Besser seines Reichtums. Der Sandstein, aus dem die Figur besteht, wurde ebenso wie der schwarze Marmor der Kartuschen importiert, möglicherweise aus Böhmen. Naturwissenschaftliche Analysen zur Herkunft des Materials stehen noch aus. Die Skulptur steht in der Qualität ihrer Ausführung in der weiteren Umgebung für sich. Zwischen Dresden und Prag dürfte es wenige vergleichbare Werke geben.

Titel: 
Projekt: entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft
Accordion Inhalt: 
Text: 

Unser Antrag "entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft" bei der Kulturstiftung des Bundes hat den Zuschlag bekommen. Damit gehören wir zu einer Reihe deutscher Stadtmuseen, die beim "Stadtgefährten-Fonds" der Stiftung ausgewählt wurden.

www.kulturstiftung-bund.de/stadtmuseum

po polsku

 

entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft

Spätestens seit 2015 wird auch in Zittau die Ankunft von Geflüchteten kontrovers diskutiert. Für die Stadt im Dreiländereck Polen-Tschechien-Deutschland ist es aber nicht die erste Erfahrung mit Geflüchteten und deren Integration in die Stadtgesellschaft: Schon 1622 waren evangelische Glaubensflüchtlinge aus Böhme in die Region gekommen. Sie brachten neues Wissen mit, das eine Grundlage für den kulturellen Aufschwung der Stadt und seines Umlandes im 18. Jahrhundert bildete. Auch im Juni 1945 verloren etwa 24.000 BewohnerInnen aus dem „Zittauer Zipfel“ ihre Heimat, ein eng umgrenzter Bereich östlich der Neiße, der mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges polnisches Gebiet wurde. Diese Menschen gingen in die nahen Ortschaften westlich der Neiße und blieben großenteils dort – auch wenn sie sich anfangs nicht immer willkommen fühlten. Jenseits der neuen Grenze wurden ebenso Vertriebene und Heimatlose als Folge des Krieges, oft gegen ihren Willen, angesiedelt. Nach 1991 kamen wieder Geflüchtete nach Zittau: diesmal zunächst vom Balkan, später aus Tschetschenien, Afghanistan, Irak, Eritrea oder Syrien.

Vor diesem historischen Hintergrund wird das Projekt entKOMMEN gemeinsam mit den EinwohnerInnen der Stadt Fluchterfahrungen in den verschiedenen Jahrhunderten in den Blick nehmen. SchülerInnen und SeniorInnen, Menschen mit eigener Fluchterfahrung sowie Heimat- und Geschichtsinteressierte werden eingeladen, in Workshops und Kunstprojekten zusammenzuarbeiten.

Auf Grundlage dieser im binationalen Partnernetzwerk erarbeiteten Projektergebnisse wird von Februar bis Juni 2020 eine Ausstellung in den Städtischen Museen Zittau zu sehen sein. Auch das Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau wird mit einer eigenen Inszenierung Teil des Projekts sein.

Aktionen im öffentlichen Raum finden ab Sommer 2019 in Zittau statt.

 

entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft“ ist in Projekt der Städtischen Museen Zittau und der Hillerschen Villa -Soziokultur im Dreiländerreck mit den Partnern:

  • Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau
  • Freiraum Zittau e.V.
  • Deutsches Rotes Kreuz – Kreisverband Zittau e.V
  • Christian-Weise-Gymnasium Zitta
  • Volkshochschule Dreiländereck
  • Museum Dittelsdorf
  • Bractwo ziemi bogatyńskiej (Bruderschaft des Bogatynia-Landes)
  • Koło Związku Sybiraków (Verband der Sibirier, Bogatynia)

Das Projekt „entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft“ wird gefördert im Fonds Stadtgefährten der Kulturstiftung des Bundes.

Zum Konzept

Ausschreibung / Call for entries für KünstlerInnen und Akteure der Soziokultur

Call for entries (english)

Ausstellung (23.2.-18.10.2020)

 

Kunst im Öffentlichen Raum
Projekt entKOMMEN stellt im Zittauer Fischhaus aus

Kunst im öffentlichen Raum ist der Auftakt für das Projekt „entKOMMEN. Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft“ und wird gestaltet von den Städtischen Museen Zittau mit dem Kooperationspartner Hillersche Villa – Soziokultur im Dreiländerreck.
Seit Mai sind für rund vier Monate die Schaufenster des ehemaligen Fischhauses (Innere Weberstraße 36) belebt. Im Mittelpunkt der Kunstaktion steht Venezuela, im Besonderen die in Zittau lebenden Venezolaner und die Künstlergruppe „La Junta“ (deutsch: die Vereinigung) aus der venezolanischen Stadt Maracaibo.
Diese Schaufensterausstellung zeigt Arbeiten venezolanischer KünstlerInnen und Aktivisten, die sich auf verschiedene Weisen mit der Krise ihres Landes auseinandersetzen. 2019 gründete sich die Künstlergruppe „La Junta“ (dt. Die Versammlung), um gemeinsam künstlerisch auf sozial-politische Missstände hinzuweisen.
In den ausgestellten Werken setzen sich die KünstlerInnen mit der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise im eigenen Land auseinander. Alle Werke stehen nur als digitale Reproduktion zur Verfügung, da ein Versand aus dem südamerikanischen Land nicht möglich war.

Am Freitag, den 16.8., 11.30 Uhr waren die Kuratorin der Ausstellung, Franziska Pohl, und einer der Künstler vor Ort, um das Anliegen des Projekts, insbesondere die Schaufensterausstellung, zu erklären

Zittau-live war vor Ort dabei

Ab dem 30.9.2019 sind die Kunstwerke des Projekts wieder ausgestellt.

Kontakt:
E-Mail: entkommen@zittau.de

Projektmitarbeiter:

Annett Hellwig
a.hellwig@hillerschevilla.de

Bartholomäus Nowak
b.nowak@hillerschevilla.de

Katrin Bielmeier: Kuratorische Projektassistenz im Museum
k.bielmeier@zittau.de

Daniela Schüler: Öffentlichkeitsarbeit
d.schueler@zittau.de

Wissenschaftliche Mitarbeiter

Dr. Lars-Arne Dannenberg
Dr. Matthias Donath

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