Besondere Belastungslage im Bereich Zittauer Bestattungsdienste/Krematorium
Hinweis an MedienvertreterInnen: Bitte lassen Sie aktuell von Nachfragen zur folgenden Medieninformation ab. Es gibt derzeit keine weiterführenden Informationen und die Kolleginnen und Kollegen in den Ämtern benötigen alle Kraft für ihre Arbeit. Auch Oberbürgermeister Thomas Zenker steht aktuell nicht für Interviews und Nachfragen zur Verfügung.
Wir bitten um Verständnis.
Bleiben Sie gesund und Frohe Weihnachten.
Kai Grebasch
Pressesprecher
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadtverwaltung Zittau und der Städtischen Dienstleistungsgesellschaft mbH
Die aktuelle Situation im Zittauer Krematorium ist aufgrund der erhöhten Anzahl von Sterbefällen angespannt. Es sind sehr viele Verstorbene durch die Bestatter der Städtischen Dienstleistungsgesellschaft (SDG) sowie Bestatter von Partnerunternehmen zur Kremierung vorgesehen. Trotz optimierter Abläufe und konstant arbeitender Technik übersteigt die Anzahl der notwendigen Einäscherungen mitunter die Kapazitäten des Zittauer Krematoriums und der eingesetzten Mitarbeiter/innen.
Neben den deutlich höheren Sterbefallzahlen führen verschiedene Faktoren im Vorfeld zur vorübergehend notwendigen Reorganisation der Totenlagerung bis zur Kremierung: Die Mitarbeiter/innen der SDG und andere Bestattungsunternehmen sind mit einer erhöhten Anzahl von Aufnahmegesprächen konfrontiert, die amtsärztliche Leichenschau sowie die Beurkundung in den Standesämtern müssen erfolgen. Die Zusammenarbeit unter allen Beteiligten ist gut abgestimmt, wird aber durch die hohe Zahl an Sterbefällen an Belastungsgrenzen geführt. Darüber hinaus darf auch in solchen Situationen die Wartung der Ofentechnik nicht vernachlässigt werden.
Im Krematorium Zittau müssen seit 10 Tagen permanent ca. 70 Verstorbene versorgt werden, weshalb es dringend notwendig ist, die Arbeitssituation für die Mitarbeiter/innen des Krematoriums zu entspannen. Die Geschäftsführung hat sich in Absprache mit Oberbürgermeister Zenker kurzfristig dazu entschlossen, weitere Lagerflächen im Bereich des Hochwasserstützpunkts in Nutzung zu bringen, um Verstorbene sicher zu lagern und bei Freigabe zur Einäscherung ins Krematorium zu fahren. Für diese Art der Transporte und Umlagerungen werden zusätzliche Kräfte aus der SDG eingesetzt. Dies gilt seit 21. 12. 2020.
„Trotz der Sondersituation ist die Lage derzeit noch beherrschbar, muss aber mit Blick auf eine weitere Entwicklung jetzt entsprechend organisiert werden. Mit den vorhandenen Kapazitäten und Möglichkeiten auf dem Urnenhain sollten wir über die Feiertage und den Jahreswechsel kommen“, sagt Geschäftsführer Daniel Brendler dazu. „Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihr Verständnis und die Mitwirkung in dieser Situation.“
Oberbürgermeister Thomas Zenker erklärt: „Die Kolleginnen in unserem Standesamt haben inzwischen Sonderschichten übernommen, um die anfallenden Sterbefälle ordnungsgemäß zu beurkunden. Wir sind organisatorisch an unseren Leistungsgrenzen angekommen und bitten alle Betroffenen um Verständnis.“ Die Stadt Zittau hat die Situation bereits an Landkreis Görlitz und Freistaat Sachsen gemeldet, um gemeinsam Maßnahmen für eine ggf. entstehende Verschlechterung der Lage treffen zu können. An einer vorsorglichen Lösung wird aktuell noch gearbeitet.
Die Stadtverwaltung Zittau stellt im Anhang an diese Pressemitteilung zur Erläuterung der Lage die tagesaktuelle Sterbestatistik der hier betreuten Standesamtsbezirke zur Verfügung.
Aus Rücksicht auf die Angehörigen und die stark belasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden vorerst keinerlei weitere Details veröffentlicht.
Hier die Aufstellung der Einwohnerzahlen im Standesamtsbezirk zum Stichtag 30.06. (Mittelherwigsdorf, Verwaltungsgemeinschaft Olbersdorf, Zittau, gesamt, entsprechend Melderegister – NICHT zensusbereinigt) und die Sterbefälle jeweils bis zu den Stichtagen eines Jahres.
Über dieses Datum hinaus sind die Fälle noch nicht beurkundet. Bitte beachten Sie, dass es sich um in Zittau beurkundete Fälle handelt, was nicht ausschließlich Bürgerinnen und Bürger aus dem Standesamtsbezirk betrifft, sondern ebenfalls im hiesigen Klinikumsstandort Verstorbene.
Mittelherwigsdorf EW | Olbersdorf EW | Zittau EW | Gesamt EW |
Sterbefälle bis
10.12. |
Sterblichkeit im StA-Bezirk
zum 10.12. (%) |
Sterbefälle bis
15.12. 31.12. |
Sterblichkeit im StA-Bezirk
zum 15.12.(%) |
Sterbefälle im StA-Bezirk bis 22.12.2020 Jahres |
Sterblichkeit im StA-Bezirk
zum 22.12.(%) |
|
2016 | 3.623 | 10.039 | 26.684 | 40.346 | 655 | 1,624 | 680 700 | |||
2017 | 3.612 | 9.985 | 26.705 | 40.302 | 671 | 1,665 | 676 703 | |||
2018 | 3.654 | 9.826 | 26.488 | 39.968 | 649 | 1,624 | 663 668 | |||
2019 | 3.611 | 9.765 | 26.134 | 39.510 | 610 | 1,540 | 618 638 | |||
2020 | 3.600 geschätzt | 9.605 | 26.343 | 39.548 | 775 | 1,960 | 790 (12 weitere Vormerkungen, d.h. gestorben, aber noch nicht beurkundet) | 1,997 | 839 (22 weitere Vormerkungen) | 2,12 (2,177) |
Sterbefälle monatsbezogen im Vergleich der Vorjahre:
Okt. | Nov. | Dez. | |
2018 | 51 | 49 | 51 |
2019 | 45 | 52 | 45 |
2020 | 73 | 110 | bis 22.12.20 14:00 Uhr 115 |
Wichtige Mitteilung: Wegen dringenden Bedarfs wird das Standesamt am 24.12. und 26.12. jeweils von 9-12 Uhr arbeiten und ausschließlich Sterbefälle beurkunden. In der Woche vom 28. bis 30.12. ist das Standesamt auch geöffnet.