Endspiel im "Schwarzen Dreieck"

Endspiel im "Schwarzen Dreieck"

Die Zittauer Region war in der DDR-Zeit geprägt von intensiver Industrialisierung. Schwergewichte waren der Fahrzeugbau (Robur), die Textilindustrie, die Chemie und die Energiewirtschaft. Im benachbarten Hirschfelde gab es ein Großkraftwerk. In der Region Zittau wurde Tagebau betrieben und ein immenser Tagebau geplant, dem Teile der Stadt geopfert worden wären. Diese Aktivitäten führten zu einer gravierenden Umweltbelastung, die Tagebauplanungen bereits vor der "Wende" zu einer Abwanderung. Es gab aber auch Aktivitäten des Widerstandes, wie die Gründung einer Umweltbibliothek oder im kirchlichen Kontext. In dem Vorhaben, das sich als Vorarbeit eines größeren Projektes, besonders einer Ausstellung 2027 versteht, geht es darum, Zeitzeugen zu befragen und Akten zu sichten, wie sich die späte DDR-Zeit im Dreiländereck darstellte.

Eine Vorrecherche soll dazu dienen, Sachzeugnisse und Kommentare aus Kunst und Literatur zu sammeln und zu sichten als Ausgangspunkt für eine Publikation und eine Ausstellung.

Aufruf

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Zittau und Umgebung,

für ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur späten DDR-Zeit im Dreiländereck suchen wir Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die die intensive Industrialisierung (Robur-Werke, Textil- und Chemieindustrie, Braunkohle-Tagebau und Kraftwerk Hirschfelde), die massive Umweltbelastung sowie frühe Abwanderungswellen miterlebt haben. 

Folgende Bereiche sind besonders interessant:

Innenansichten der Verwaltung, hier besonders auch Sicherheitsorgane
Politische Akteure
Industriebetriebe
Hochschule, Bildung
NVAKirchliche Arbeit

 

Wenn Sie in den 1970er bis 1990erJahren hier gelebt, gearbeitet oder sich engagiert haben, melden Sie sich bitte bis Ende Februar 2026 per E-Mail s.brajer@zittau.de oder per Post (Städtische Museen Zittau, Klosterstr. 3, 02763 Zittau). Jede noch so kleine Erinnerung ist wertvoll – helfen Sie mit, diese bewegten Kapitel regionaler Geschichte für kommende Generationen zu bewahren!

Wir planen, Ihre persönlichen Geschichten, Fotos, Briefe und Dokumente in einer Sonderausstellung 2027 sowie in einer Publikation zu zeigen. Sie können entscheiden, ob Sie dabei namentlich genannt werden oder anonym bleiben möchten.

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!

Dr. Peter Knüvener (Direktor der Städtischen Museen Zittau) 
Dr. Sven Brajer (Kurator)