Ehrenbürger der Stadt Zittau

Durch Stadtratsbeschluss gestrichene Ehrenbürgerschaften sind hier nicht veröffentlicht.

* 15.12.1926 † 03.06.2017

Oberbürgermeister a.D. der Partnerstadt Villingen-Schwenningen, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse

Dr. Gerhard Gebauer war 1962–72 Oberbürgermeister von Schwenningen am Neckar. 1972–94 war er nach der Eingemeindung von Villingen Oberbürgermeister der badisch-württembergischen Doppelstadt Villingen-Schwenningen. 2010 fasste der Stadtrat von Zittau den Beschluss, Dr. Gebauer anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Villingen-Schwenningen/Zittau als „Dank für sein hohes Engagement und seinen persönlichen Einsatz für das Zustandekommen und die Ausgestaltung der Städtepartnerschaft und seinen damit verbundenen großen Beitrag auf kommunaler Ebene zur Unterstützung des innerdeutschen Einigungsprozesses, zur besseren gegenseitigen Verständigung und Förderung von mehr Miteinander, gegenseitigem Respekt und Freundschaft“ das Ehrenbürgerrecht zu verliehen.

Tag der Verleihung: 6. März 2011

* 13.01.1939

Franz Knippenberg ist seit 1969 als selbständiger Steuerberater tätig. Die Ernennung zum Ehrenbürger beruht auf einer 1992 begonnenen Beziehung zwischen Dr. Dudeck und ihm in Bezug auf den aus Zittau stammenden Maler Georg Grulich (1911–1993), dessen Jugendwerk das Stadtmuseum als Schenkung erhielt. Die Familie Knippenberg setzte sich u.a. für die Sanierung und den Umbau der Kreuzkirche zum Museum für das Große Fastentuch ein. Auch spendeten sie für die Habsburg-Ausstellung und die Dauerausstellung des Kleinen Zittauer Fastentuches. Als Freund und Förderer der Zittauer Kultur-Museumslandschaft wurde Herrn Knippenberg 2008 die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Tag der Verleihung: 4. Juli 2009

* 07.08.1931 † 07.11.2011

Prof. Gottfried Kiesow war erster Direktor, später Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. 1985 gründete er die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), deren Vorstandsvorsitzender er von 1994 bis 2010 war. 1996, dem Jahr seiner Pensionierung, wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2004 wurde Gottfried Kiesow vom Stadtrat der Stadt Zittau zum Ehrenbürger ernannt. Aus der Begründung ging hervor: „Insbesondere sein Verdienst sei es, dass Zittau seit Jahren zu den fünf Städten Ostdeutschlands gehört, die für die DSD besonders ausgewählte Förderschwerpunkte darstellen. Dank der Stiftung und vor allem Gottfried Kiesows sei es gelungen, in einem relativ kurzen Zeitabschnitt Denkmale wie Heffterbau mit Klosterfriedhof, Kreuzkirche mit Grufthäusern, Marstall, historische Brunnen, Johanniskirche und wichtige Bürgerhäuser zu sanieren und einer Nutzung zuzuführen“.

Tag der Verleihung: 21. Juni 2004

* 1929

Textilrestauratorin aus Bern, restaurierte die Zittauer Fastentücher

Dr. h. c. Mechthild Flury-Lemberg war von 1963 bis 1994 bei der Abegg-Stiftung in Riggisberg (Schweiz) für den Aufbau der Fachabteilung für Textilkonservierung zuständig und leitete diese seit 1967. Sie trug wesentlich zum Erhalt zahlreicher zum Weltkulturerbe gehörender Textilien (z. B. der Rock des Heiligen Franziskus von Assisi oder das Grabtuch von Turin) bei. 1987 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. 1993 setzte sie sich für die kostenlose Restaurierung des Fastentuchs ein, im Vorfeld der Habsburg-Ausstellung restaurierte sie das kleine Fastentuch. Sie vermittelte Kontakte zur Kulturstiftung der Länder, um so den Umbau der Kreuzkirche als Museum im Rahmen eines Förderprojekts des Bundes zu verwirklichen. 2004 beschloss daher der Stadtrat, Frau Dr. h. c. Mechthild Flury-Lemberg für ihr Engagement das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Tag der Verleihung: 21. Juni 2004

* 16.08.1916 † 16.12.2007 1955-1984

Facharzt für Kinderheilkunde in Zittau - Leiter der Kinderklinik

Dr. med. Gerhard Gruner war ab 1955 Facharzt für Kinderheilkunde in Zittau und Leiter der Kinderklinik. Mit Zittauer Firmen und Biomedizintechnikern des Kreiskrankenhauses entwickelte er viele technische Hilfsmittel für die Kinderheilkunde, wodurch er landesweit bekannt wurde. 1963 wurde er Medizinalrat, 1975 Obermedizinalrat. 1984 trat er in den Ruhestand. Für seine Verdienste erhielt er u.a. 1992 das Bundesverdienstkreuz. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Dr. Gruner erfolgte im Rahmen des 4. Zittauer Stadtfestes 1995 im Bürgersaal zur Festsitzung des Stadtrats anlässlich der 150-Jahr-Feier der Einweihung des Rathauses.

Tag der Verleihung: 14. September 1995

* 24.02.1892 † 15.07.1977

Schriftsteller Sowjetunion, Vors. der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft

Konstantin Fedin wurde 1914 auf Grund seiner russischen Staatsbürgerschaft bei einer Deutschlandreise zivilinterniert, wobei er neben Dresden und Görlitz auch in Zittau zeitweise lebte. 1918 kehrte er im Rahmen eines Gefangenenaustausches in seine Heimat zurück. Er war dort als Dozent am Maxim-Gorki-Institut für Literatur angestellt. 1958 wurde er zum Vorsitzenden der sowjetischen Gesellschaft für Freundschaft mit der DDR gewählt und 1959 wurde er Vorsitzender des Schriftstellerverbands der UdSSR. Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages Fedins 1982 in Zittau erfolgte die Ernennung Fedins postum zum Ehrenbürger der Stadt Zittau.

Tag der Verleihung: 24. Februar 1982

* 29.09.1903 † 13.10.1985

Der Schlosser und Kabelmonteur Erich Kindermann stammte aus Bielefeld. 1933 bis 1937 lebte er als Emigrant in der Tschechoslowakei. Von dort ging er als Kämpfer nach Spanien. 1939 bis 1941 war er in verschiedenen Lagern in Frankreich, zuletzt bis 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen. Nach Kriegsende kehrte er nach Zittau zurück und wurde Kreisvorstand der SED und arbeitete als Lehrer an der Parteischule in Oybin und später bei der SED-Kreisleitung. Ab 1953 war er Lehrer und ab 1954 stellvertretender Direktor an der Fachschule für Bauwesen in Zittau. Er erhielt die Hans-Beimler-Medaille, die Pestalozzi-Medaille und den Vaterländischer Verdienstorden in Gold. Der Stadtrat ernannte 1974 Erich Kindermann anlässlich des 25. Jahrestages der DDR zum Ehrenbürger.

Tag der Verleihung: 7. Oktober 1974

* 1874 † 1964

Reinhard Zimmermann war ab 1903 in Zittau als Assistenzarzt tätig. 1918 eröffnete er als praktischer Arzt für Hals- Nasen- und Ohrenleiden und Brustkrankheiten seine Praxis, die er bis 1962 betrieb. 1961 ernannten die Stadtverordneten ihn für seine sechsjährige Tätigkeit als Facharzt zum Ehrenbürger. Im Nachruf der Stadtverordneten und des Rates der Stadt Zittau für Dr. med. Reinhard Zimmermann wird betont: „über 60 Jahre war der Verstorbene als Arzt unermüdlich und selbstlos tätig und erwarb sich das Vertrauen der gesamten Bevölkerung“.

Tag der Verleihung: 14. Dezember 1961

* 27.04.1858 † 01.03.1933

Branddirektor und Stadtrat

Franz Könitzer war Färbereimechaniker und bis 1916 in der Fabrik seines Vaters tätig. Bekannt wurde er durch seinen Einsatz bei der Feuerwehr, deren Leitung er 1890 übernahm und bei welcher er bis 1931 als Branddirektor tätig war. Unter seiner Leitung entstand das neue Feuerwehrdepot an der Theaterstraße mit der damals sehr modernen Alarm- und Meldeanlage. Von 1891 bis 1996 war er Stadtverordneter und ab 1906 Stadtrat. Im Rahmen eines durch die Freiwillige Feuerwehr 1928 veranstalteten Festkommerses im Lindenhof wurde ihm anlässlich seines 70. Geburtstags in Anerkennung seines Lebenswerks für die Stadt und insbesondere für die Feuerwehr, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zittau verliehen.

Tag der Verleihung: 27. April 1928

* 19.03.1866 † 04.01.1931

Adolph Zücker trat 1890 in die Firma G. Elster in Zittau ein übernahm 1896 die Mechanische Schliterei, Färberei und Bleicherei Georg Elster in Grottau. 1905 übernahm er zusammen mit Johannes Elster das Stammhaus in Zittau mit Sitz in der Rathenhaustraße. 1907 wurde er Stadtverordneter und führte 1919 bis 1926 und ab 1930 den Vorsitz der Stadtverordneten. Er war Mitglied im Allgemeine Turnverein Zittau e. V., im Sächsischen Militärverein, in der Priv. Schützengesellschaft zu Zittau, in der Zittauer Liedertafel und im Wissenschaftlichen Verein für Industrie und Technik. 1926 wurde er anlässlich seines 60. Geburtstages für seine Verdienste um die Stadt Zittau des Ehrenbürgerrecht verliehen. 1929 stiftete er ein "Goldenes Buch der Stadt Zittau".

Tag der Verleigung: 7. März

* 02.10.1847 † 02.08.1934

Paul von Beneckendorff und von Hindenburg nahm eine Militärlaufbahn, in welcher er als Generalfeldmarschall zuletzt das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront und 1916 die Oberste Heeresleitung übernimmt. 1917 beschlossen die Bürgermeister der Städte Zittau, Löbau, Bautzen und Kamenz, Hindenburg anlässlich seines 70. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht gemeinschaftlich zu verleihen.

Tag der Verleihung: 2. Oktober 1917

* 12.12.1836 † 08.03.1925

Louis Heinrich Buddeberg war Inhaber eines Farbwarengeschäft in Zittau. 1861 war er zudem Mitbegründer des Allgemeinen Turnvereins und erster Kommandant der 1862 gegründeten Turnerfeuerwehr. Politisch beteiligte er sich auch: als Mitglied im großen Bürgerausschuss, als Stadtverordnetenersatzmann, als Mitglied der Stadtverordneten, darunter als Vizevorsteher und später als Stadtverordnetenvorsteher. 1881 bis 1912 war er Abgeordneter im Deutschen Reichstag. 1908 wurde mit 18 von 23 abgegebenen Stimmen im Stadtrat beschlossen, Heinrich Buddeberg anlässlich seines fünfzigjährigen Bürgerjubiläums wegen seiner „Verdienste um die Entwicklung unserer Stadt“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Tag der Verleihung: 16. November 1908

* 23.07.1848 † 07.02.1908

Richard Freiherr von Schlieben war von 1884 bis 1895 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Zittau. Danach war er als Vortragender Rat im Ministerium des Inneren in Dresden tätig. 1898 wurde er zum Kreishauptmann der Kreishauptmannschaft Bautzen ernannt. 1906 stimmte der Zittauer Stadtrat dem Vorschlag der Stadt Bautzen zu, dass alle Vierstädte gemeinsam ihm das Ehrenbürgerrecht „bei seinem Scheiden aus dem jetzigen Amt“ verleihen. 1906 wurde er Kultusminister von Sachsen.

Tag der Verleihung: 8. August 1906

* 01.04.1815 † 30.07.1898

Otto Fürst von Bismarck wurde 1867 Kanzler des unter preußischer Führung gegründeten Norddeutschen Bundes. 1871 wurde er in den erblichen Fürstenstand erhoben und zum ersten Reichskanzler des neu gegründeten Deutschen Reichs ernannt. 1892 wird Bismarck nach seiner Entlassung von vielen öffentlichen Kontakten abgezogen, aber die Bevölkerung hält das Andenken an den Reichsgründer hoch, der Kult um Bismarck beginnt. Dies führte in Sachsen dazu, dass alle 72 sächsischen Städte ihn gemeinschaftlich als Ehrenbürger aufnahmen. Abweichend davon beschlossen die Vierstädte 1895, ihn eine eigene Ehrenbürger-Urkunde auszustellen.

Tag der Verleihung: 8. Mai 1895

* 1819 † 27.11.1908

Karl Heinrich Becker besaß als Knopffabrikant eine eigene Posamenten-Fabrik in Zittau. Zusammen mit seinem Schwager Georg Wilhelm Willmer, ebenfalls Knopfwarenfabrikant, führten beide ab 1857 unter der Bezeichnung Becker & Willmer in der Hospitalstraße 4 ein Kopfwarengeschäft. Beide errichteten mehrere Stiftungen für langjährige Arbeiter und Invaliden etc. Auch ließ er z. B. auf seine Kosten eine Bronzemünze zur 25. Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs prägen, die er dann an alle Arbeiter und an alle seine Freunde verteilte bis hin zum Straßenkehrer. 1893 verlieh der Stadtrat an Karl Heinrich Becker das Ehrenbürgerrecht anlässlich seines fünfzigjährigen Bürger- und Meisterjubiläums in Anbetracht seiner Verdienste und seines Wohltätigkeitssinns.

Tag der Verleihung: 8. August 1893

* 13.04.1818 † 27.01.1898

Woldemar von Beust wurde ab 1872 Kreisdirektor von Bautzen. In seine Amtszeit fiel 1874 die Errichtung der Kreishauptmannschaft, so dass er ab Oktober 1874 Kreishauptmann war. Bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Frühjahr 1883 einigten sich die Bürgermeister der Vierstädte Bautzen, Kamenz, Löbau und Zittau darauf, von Beust, „welcher der Provinzialregierungsbehörde des Königlich Sächsischen Markgrafthums Oberlausitz theils als Rath, theils als Vorstand länger als fünfundzwanzig Jahre angehört und in dieser hohen und verantwortungsreichen Stellung durch rege Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten der Vierstädte wie der Provinz überhaubt deren Wohl in Gemeinde, Kirche und Schule erfolgreich gefördert und durch seltene Humanität und Lauterheit des Herzens die allgemeinste Liebe und Verehrung Sich erworben hat“, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Tag der Verleihung: 28. September 1883

* 15.10.1817 † 25.09.1888

Karl Wilhelm Kühn wurde 1844 nach seiner juristischen Ausbildung als Vize-Aktuar beim Zittauer Stadtgericht angestellt. 1852 wurde er beim Übergang des Stadtgerichts in ein königliches Landgericht zum Aktuar I. Klasse. Ende 1852 wurde er Oberstadtschreiber. 1882 beschloss der Stadtrat im Beisein des Stadtverordnetenvorstehers ihn in Anerkennung seiner Tätigkeit als Oberstadtschreiber, einer Stelle, die er „ununterbrochen 30 Jahre lang, mit unübertroffenem Eifer und Fleiße, sowie mit größter Gewissenhaftigkeit und Geschicklichkeit, gepaart mit Wissenschaftlichkeit“ ausgeübt hatte, zum Ehrenbürger zu ernennen.

Tag der Verleihung: 30. Dezember 1882

* 1808 † 1885

Oskar Julius Grohmann wurde 1832 zum Steuersekretär in Zittau gewählt. 1833 übernahm er in Nachfolge seines Schwiegervaters die Zittauer Nachrichten als Verleger und Redakteur. 1863 ging sein Eigentums- und Verlagsrecht an die Stadt Zittau in Form einer Stiftung (größere Beträge daraus flossen u. a. in die Schulfeste) über. 1882 wurde ihm anlässlich seines goldenen Bürgerjubiläums das Ehrenbürgerrecht von Zittau verliehen „in ehrendster und dankbarster Anerkennung seiner ausgezeichneten musterhaften Amtsführung und seiner in allen Stücken insbesondere durch Stiftung des Schulfestes und Begründung des Rettungshauses bewährten hochherzigen Gesinnung und Menschenfreundlichkeit“.

Tag der Verleihung: 20. Juli 1882

* 1813 † 1881

Heinrich Julius Kämmel war ab 1838 Kandidat am Gymnasium, ab 1840 ständiger Lehrer, ab 1845 Subrektor, ab 1851 Konrektor, ab 1852 stellvertretender Direktor und ab 1855 Direktor des Gymnasiums und der Realschule. 1849 wurde er Mitglied der zweiten Kammer des sächs. Landtages in Dresden und Abgeordneter der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt, ab 1871 saß er im Stadtverordnetenkollegium in Zittau und 1877 übernahm er das Amt des Armenvorstehers. 1879 erhielt er im Rahmen des 25-jährigen Amtsjubiläums als Direktor des Gymnasiums neben der Beförderung zum Schulrat das Diplom über die Erteilung des Ehrenbürgerrechts.

Tag der Verleihung: 2. Oktober 1879

*1814 † 1881

Moritz Gelbke war Seiden- und Gewürzkrämer und Kaufmann. Als solcher arbeitete er in der Firma seines Vaters „C. A. Gelbke“. 1879 stellte das Kollegium der Stadtverordneten den Antrag, „dem Herrn Stadtrath Gelbke in Hinsicht auf seine verdienstvolle und langjährige Wirksamkeit im städtischen Interesse das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zittau zu verleihen“. Dem wurde einstimmig entsprochen.

Tag der Verleihung: 20. Juni 1879

* 1815 † 1893

Ludwig Otto Ginsberg war Inhaber eines Baumwoll- und Garngeschäfts. 1849 wurde er Mitglied der Deputation zur Anerkennung der Reichsverfassung. Ab 1854 war er Stadtrat und wirkte im Finanz- und Schulausschuss mit. 1871 wurde er zum Stadtverordnetenvorsteher ernannt. 1879 überreichte man ihm die Ehrenbürgerurkunde „in gerechtester Würdigung der hohen Verdienste welche Herr Stadtverordnetenvorstand Commerzienrath Ludwig Otto Ginsberg während einer fünf und zwanzigjährigen Thätigkeit als Stadtverordneter und als deren langjähriger Vorstand sich um die Stadtcommun Zittau erworben hat“.

Tag der Verleihung: 7. Januar 1879

* 1801 † 1884

Wilhelm Adolph Opitz war ab 1825 als Rechtsanwalt in Zittau tätig. 1832 bis 1848 war er Stadtverordneter, 1845 bis 1865 gehörte er der Deputatio ad pias causas an. Außerdem war er Mitglied des Direktoriums der Löbau-Zittauer und Zittau-Reichenberger Eisenbahngesellschaft. 1875 genehmigte der Stadtrat den Beschluss der Stadtverordneten, Opitz „bei Gelegenheit der fünfzigjährigen Jubelfeier seiner advokaterischen Thätigkeit und in ehrender Anerkennung seiner Verdienste als Stadtverordneter, auch gewesener Vorstand derselben, und als Mitglied der Verwaltung der hiesigen frommen und milden Stiftungen um die Stadt“, zum Ehrenbürger zu ernennen.

Tag der Verleihung: 21. Oktober 1875

* 1798 † 1875

Ernst Friedrich Apelt war Brandweinbrenner, Partikulier und Gartenbesitzer. Nachdem er sich von seinem Geschäftsleben ins Private zurückgezogen hatte, war er 1837 bis 1839 Ersatzmann der Stadtverordneten und 1837 bis 1840 Mitglied im großen Bürgerausschuss. 1841 bis 1848 und 1851 bis 1874 war er Stadtverordneter und dort in der Bau- und ökonomischen Deputation tätig. Im Rahmen des 50jährigen Bürgerjubiläums erhielt er in Würdigung seiner Verdienste im Stadtverordnetenkollegium 1872 die Ehrenbürgerwürde.

Tag der Verleihung: 28. Februar 1872

* 1796 † 25.09.1872

Gotthelf Lange war nach seiner Ausbildung an der Herzoglich-sächsisch-meiningischen Forstakademie zu Dreißacker bei Meiningen als Revierjäger-Adjunkt im Lückendorfer Revier eingesetzt. Seit 1826 war er als Kämmereiverwalter beim Zittauer Rat beschäftigt. 1829 wurde er Oberforstverwalter und 1851 besoldeter Stadtrat auf Lebenszeit. 1872 beschlossen Stadtrat und Stadtverordnete einstimmig, ihm „in dankbarster Anerkennung der hohen Verdienste, welche sich derselbe in länger als 47-jähriger treu bewährter Amtsführung als Beamter der Stadt und Mitglied des Stadtraths, um die Stadtcommun Zittau erworben, bei seinem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Tag der Verleihung: 4. Februar 1872

* 1807 † 1871

Carl Gottlieb Döring bekam 1836 als Advokat das Zittauer Bürgerrecht. Er war als Stadtverordnetenvorstand tätig und ab 1852 war er Mitglied der Gymnasialkommission. 1871 beschloss das Stadtverordneten-Collegium, „in Anerkennung und Würdigung und der Verdienste des langjährigen und wieder gewählten Vorstands“ und „für sein treues Sorgen um Communwohl und die Bürger und Einwohner der Stadt Zittau“ und „namentlich auch durch sein lebhaftes Interesse für die Kirche und Schule“, ihm das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Tag der Verleihung: 2. Februar 1871

* 02.09.1811 † 06.04.1901

Ludwig Haberkorn war 1846 bis 1856 Bürgermeister in Kamenz. 1856 wurde er zum Bürgermeister in Zittau gewählt. Dieses Amt übte er bis 1886 aus. Am Tag der Einweihung des Johanneums 1871 überreichte man ihm die Ehrenbürgerurkunde „in dankbarer Anerkennung seines amtlichen Wirkens als Vorstand der Stadt, seiner treuen Fürsorge für das Wohl der Bürgerschaft und Commune, seines unablässigen und erfolgreichen Strebens für das Aufblühen der Stadt und hohen Verdienstes um deren öffentliche Anstalten und gesamtes Gemeinwesen“.

Tag der Verleihung: 14. Dezember 1871

* 1822 † 1904

Gotthelf Paul Freiherr von Gutschmid war von 1858 bis 1866 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Löbau. In diesem Zeitraum fiel auch seine Wirkungszeit im Sächsischen Landtag, er war in der Zweiten Kammer in den Legislaturperioden 1857/58 und 1860/61 und im außerordentlichen Landtag von 1862 vertreten. Für seine Verdienste, dass er in Zittau während der „vorjährigen Kriegsperiode schützend und helfend erfolgreich zur Seite gestanden hat“, erhielt er 1867 das Ehrenbürgerrecht, als er Kreisdirektor der Kreishauptmannschaft in Bautzen wurde.

Tag der Verleihung: 11. März 1867

* 1791 † 1870

Carl Friedrich Becker war Knopfmachermeister und 1831 Wahlmann der Communal-Repräsentantschaft. 1838 bis 1848 war er Stadtverordneter und 1849 bis 1867 Stadtrat. Er kümmerte sich vorwiegend um das Armen- und Schulwesen. Die Stadtverordneten entschieden 1865 ihm für die Verdienste zu danken, die er sich in seinem 30-jährigen Wirken „für das Beste und Gedeihen der Stadt und ihrer Mitbürger mit rühmlichen Eifer in Liebe und Treue“ erworben hatte. Am 50. Jahrestag der Erlangung des Bürgerrechts 1865 übergab Bürgermeister Haberkorn persönlich das Ehrenbürgerdiplom.

Tag der Verleihung: 12. Oktober 1865

* 1791 † 1879

Christian Gottlieb Oehme war Brauer in Zittau und gehörte ab 1831 zu den ersten provisorischen Kommunrepräsentanten, von 1832 bis 1835 war er Stadtrat und 1838 wurde er in den großen Bürgerausschuss gewählt. Bei seinem Ausscheiden 1851 aus dem Rat erhielt er den Ehrentitel „Stadtältester“. 1864 wurde ihm anlässlich seiner goldenen Hochzeit das Ehrenbürgerrecht „in Würdigung und Anerkennung seiner vielfachen Verdienste, die er in seinen langjährigen öffentlichen Stellungen durch die geleistete gewissenhafteste und geschickteste Thätigkeit um die Stadt, insbesondere um das Kommunbauwesen, namentlich um den Wiederaufbau der Johanniskirche und des Rathauses sich erworben hat“, verliehen.

Tag der Verleihung: 16. Mai 1864

* 1801 † 1883

Friedrich August Schramm war Tischlermeister in Zittau. Außerdem war er Stadtverordneter und fungierte als solcher von 1849 bis 1874 als Vorstand der Commun-Rechnungs- und Finanzdeputation. Daneben war er Kassierer im Spar- und Vorschußverein und langjähriges Mitglied der Einschätzungskommission, die sich um Grundstücksabschätzungen kümmerte. 1864 bekam er das Ehrenbürgerrecht „als langjähriges Mitglied des Stadtverordneten-Collegiums sich sowohl um dieses, als überhaubt um die Stadtcommun, insbesondere durch seine mit dem aufopfernsten Fleiße und größter Genauigkeit unternommenen Arbeiten im Kommunrechnungswesen und in der Vermögensverwaltung erworben hat“, verliehen.

Tag der Verleihung: 17. November 1864

* 1783 † 1868

Philipp Ferdinand Adolph Just war seit 1805 Oberamtsadvokat in Zittau. 1823 gründete er eine Arbeitsanstalt für arme Bürger. 1828 zog er nach Dresden und machte sich aber für Zittau besonders durch seine Stiftungen verdient. Das Ehrenbürgerrecht bekam er als ehemaliger Stadtrat 1861 „wegen der Verdienste, die er sich und die Stadt, namentlich durch Begründung der Augenheilanstalt erworben“ verliehen.

Tag der Verleihung: 29. April 1861

*1802 † 1875

Eduard Freiherr von Könneritz wurde 1844 zum königlich-sächsischen Kreisdirektor von Bautzen ernannt. Ende 1861 nahm er in dieser Funktion letztmalig als Ehrengast an der Plenarsitzung des Zittauer Stadtrats teil, bevor er 1862 die Stelle als Kreisdirektor der Kreisdirektion Dresden antrat. Aus diesem Grund wurde er Ende 1861 für seine Bemühungen um das Gedeihen der Stadt, um Kirche und Schule, „namentlich auch deren gemeinnützige Anstalten wohlwollendst unterstützte, und als einen treuen nie ermüdenden Freund und Wohltäter der Armen sich erwies“, zum Ehrenbürger der Vierstädte des Markgrafthums Oberlausitz ernannt.

Tag der Verleihung: 30. Dezember 1861

* 1789 † 1874

Christian Ehrenfried Püschel war Rechtsanwalt und ab 1814 „Rathswaisenamts-Actuar“ in Zittau. 1825 trat er in den Rat ein und wurde Senator. 1850 wurde er zum ersten Stadtrat befördert. Mehrfach war er als Abgeordneter im Sächsischen Landtag. 1857 kam in einer Stadtverordnetensitzung bzgl. der Verleihung des Ehrenbürgerrechts die Anregung, „daß Herr Stadtrath Püschel noch in diesem Monat und von Einführung der Städteordnung an gerechnet, fünfundzwanzig Jahr als Stadtrath im Amte ist, wobei an seine auch vorherige langjährige Thätigkeit in städtischen Aemtern und als Mitglied des Rathes und seiner großen Verdienste um die Stadt erinnert wird“.

Tag der Verleihung: 15. Juli 1857

* 1798 † 1876

Christian Gottlieb Hofmann war Schönfärbermeister und Besitzer einer Färberei. Als Stadtverordnetenvorsteher war er seit Anfang 1838 tätig. 1847 legte er sein Mandat als Stadtrat nieder und verließ die Stadt in Richtung Kamenz. Daraufhin beschloss 1847 die Stadtverordnetenversammlung, „in Betracht seiner der Commun Zittau vielfach bewießenen großen Wirksamkeit und mannichfachen Verdienste um das hiesige Commun-Wesen, das Ehrenbürgerrecht zu ertheilen.“

Tag der Verleihung: 17. August 1847

* 1792 † 1878

Karl Friedrich Neubert kam 1818 nach seiner Ausbildung als Apotheker nach Zittau und pachtete 1822 die Stadtapotheke, bei der bereits seit 1818 als Verwalter angestellt war. 1832 trat er in den Zittauer Rat ein. 1845 verließ er Zittau und pachtete die Apotheke in Wurzen. Dadurch verlor er das Bürgerrecht in Zittau, weshalb ihm 1845 die Ehrenbürgerschaft verliehen und ihm die Urkunde in Wurzen überreicht wurde. Nur sechs Jahre später (1851) kam er aber nach Zittau zurück und wurde 1852 erneut Stadtrat.

Tag der Verleihung: 20. November 1845

* 1789 † 1878

Adolph Georg Wilhelm Leopold von Göphardt absolvierte eine militärische Laufbahn, zuletzt war er 1841 Oberst-Kommandant des I. Bataillons der Garnison in Zittau. Kurze Zeit berief man ihn zum Unterkommandanten der Festung Königstein. Bei seinem Weggang von Zittau im August 1841 fasste der Stadtrat den Beschluss, „demselben für die hiesiger Stadt vielfach gezeigte Geneigtheit und oft bewährten bürgerfreundlichen Gesinnungen das dankbare Anerkenntnis auszudrücken und solches durch Verleihung des Ehrenbürgerrechts hiesiger Stadt zu bestätigen“.

Tag der Verleihung: 26. September 1841

* 01.02.1789 † 03.11.1859

Christian Adolph Pescheck war seit 1816 Pfarrer in Lückendorf und Oybin. Nachdem er 1826 als Substitut seines Vaters wieder nach Zittau zurückgekehrte, war seine kirchliche Laufbahn folgende: 1827 Katechet und Zuchthausprediger, 1831 zweiter Diakon an der Klosterkirche, 1840 erster Diakon an der Johanniskirche und Pastor in Kleinschönau. Sein bekanntestes Buch ist das „Handbuch der Geschichte von Zittau“, welches in zwei Bänden 1834 und 1837 erschien. Für dieses Werk und für seine Verdienste um die Geschichte der Stadt entschied sich der Stadtrat am Ende des Jahres 1839 ihm die Ehrenbürgerwürde auszusprechen.

Tag der Verleihung: 1. Januar 1840

* 1792 † 1876

Eduard van der Beeck war seit 1817 Kaufmann in Zittau, 1831 rückte er in die provisorische Communal-Repräsentantschaft nach, ab 1832 war er dann Stadtrat. Nur kurze Zeit später, 1833, schied er zum Jahresende aus dem Magistratskollegium infolge des Ankaufs der Rittergüter Dallwitz und Debritzgen auf eigenen Wunsch aus. Ende 1833 ernannte ihn der Stadtrat zum Ehrenbürger „in Anerkennung seiner um die hiesige Stadtkommun sich erworbenen Verdienste“.

Tag der Verleihung: 30. Dezember 1833

* 1804 † 1888

Carl Julius Klemm kam 1832 nach Zittau und wurde als Vertreter der Communal-Repräsentantschaft gewählt. Zu Weihnachten 1832 trat er sein Amt als Pastor primarius an. 1834 schlug er die Annahme einer Pastorenstelle in Hamburg aus. Diese Ablehnung nahm der Zittauer Rat auf Wunsch der Bürgerschaft 1834 zum Anlass, ihm „in dankerfüllter Würdigung der von Demselben um die hiesige Gemeinde durch Seine bisherige treubewährte und mit Aufopferung jedes eigenen Interesses ihr neugewidmeten segenreichen Wirksamkeit Sich erworbenen hohen Verdienste“ die Ehrenbürgerschaft angedeihen zu lassen.

Tag der Verleihung: 5. April 1835

† 27.09.1857

Christian Friedrich Pilz war bis 1823 Rittmeister in der Königlich sächsischen Armee. Danach wurde er als Postmeister in Zittau angestellt und ab 1831 Kommandant der damals 790 Männer starken Kommunalgarde. 1832 fasste der Stadtrat den Beschluss, ihn in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Organisation derselben zum Ehrenbürger zu ernennen, schließlich war Zittau die erste Stadt Sachsens, die eine eigene Kommunalgarde organisiert hatte.

Tag der Verleihung: 14. September 1832

* 1776 † 1852

Carl Friedrich Quierner war Registrator der Landeshauptmannschaft in Bautzen und Haupt-Stempel-Impost-Einnehmer, 1816 wählte man ihn zum Landsteuer-Sekretär. 1826 wurde er zum Oberamts-Regierungsrat bei der Kreisdirektion Bautzen ernannt. 1832 wurde er, „in Erwägung der von demselben sich bei Leitung der hiesigen Angelegenheiten durch seine große Mühewaltung, Umsicht und unermüdlichen Streben für das Gemeinwohl erworbenen Verdienste“ in Bezug auf die ihm für Zittau anvertraute Einführung der Allgemeinen Städteordnung, zum Ehrenbürger ernannt.

Tag der Verleihung: 27. September 1832