Sammlungen

Die Städtischen Museen Zittau besitzen einen großen Sammlungsschatz mit einer weitreichenden Tradition. Über die Jahrhunderte wurden die Bestände stets erweitert.

Den kostbarsten Sammlungsbesitz bilden die beiden Zittauer Fastentücher, das Große von 1472 und das Kleine von 1573, beides einzigartige Meisterwerke der Textilkunst von europäischem Rang.

Weitere Schwerpunkte der Sammlungen bilden die Bestände an bildender und angewandter Kunst. Weitere Sammlungskomplexe sind die Numismatik und Militaria sowie der neben Bautzen bedeutendste Bestand zu Volkskunde und Volkskunst der Oberlausitz. Wichtige Bestandsgruppen bilden Archäologie und Geologie. Eine eigene Sonderkollektion ist der Ikonografie des Kreuzes gewidmet und umfasst Grafik, Malerei, Kunsthandwerk (Sammlung Wolfgang Sternling). Erwähnt sei auch die Sammlung des Dr. Curt Heinke-Museums für Naturkunde des Zittauer Landes mit dem Schwerpunkt Geologie und Mineralogie.

Im Mai 2018 konnte die umfangreiche und einzigartige Militariasammlung aus dem Depot in die Dauerausstellung umziehen. Wie vielfältig dieser Sammlungsbereich ist, können Sie ab sofort im Museum Franziskanerkloster erfahren.

Bidenhänder, 1. Hälfte 16. Jh. (Foto: Jürgen Matschie)

Schwert, sog. Schiavona, Italien. 16. Jh., Klinge Sebastian Hernandez d. Ä., Toledo (Spanien), Eisen (Foto: Jürgen Matschie)

Der Schwerpunkt der Sammlung der Städtischen Museen liegt auf den Beständen der bildenden und angewandten Kunst vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Exponatseinheiten nehmen hauptsächlich Bezug auf Zittau und die Südlausitz. Die Sammlung umfasst zahlreiche Gemälde und einen reichhaltigen Bestand an Handzeichnungen, Grafiken und Aquarellen vor allem des 18.-20. Jahrhunderts. Einen weiterer Fokus liegt auf sakraler Plastik des Mittelalters. Besonders hervorzuheben ist der große Bestand von Epitaphien des 16.–18. Jahrhunderts.

Von beachtlicher Größe ist auch der Bestand des Kunsthandwerks. Dazu zählen Glas- und Zinnobjekte als auch eine umfangreiche Kollektion barocker Bauernmöbel mit typischen oberlausitzer Motiven. Besonders wertvoll sind die Zittauer Fayencen. Darunter befinden sich Einzelstücke wie ein Krug oder ein Salznapf.

Die archäologische Sammlung bietet mit den unmittelbar aus der Region stammenden Fundstücken ein anschauliches Bild von den Besiedlungsvorgängen beiderseits des Zittauer Gebirges. Sie umfasst Objekte der Ur- und Frühgeschichte sowie zahlreiche Objektgruppen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Keramik des Zittauer Stadtgebiets und des Oybin.

Die Sammlung des Museums für Naturkunde „Dr. Curt Heinke“ umfasst Proben und Belegstücke von Mineralien, Gesteinen und Fossilien sowie ein Archiv mit Schriftgut zur Geologie und Geographie des Zittauer Landes.

Die Sammlung Wolfgang Sternling umfasst Einzelstücke und Kunstwerke zur Ikonografie des Kreuzes vom 15.-21. Jahrhundert. Die Objekte stammen aus Europa, Südamerika und Nordafrika mit Schwerpunkt auf der klassischen Moderne.

Die große numismatisch-heraldische Sammlung reicht bis zu den Anfängen des 17. Jahrhunderts. Zu den Beständen zählen Münzen, Medaillen, Not- und Papiergeld, Orden, Ehrenzeichen, Wappen, Flaggen und vieles mehr.

In den Sammlungen der Städtischen Museen Zittau schlummert ein Schatz  - einer, der lange Zeit im Verborgenen bewahrt wurde, und nun der Öffentlichkeit wieder präsentiert wird: eine umfangreiche historische Militariasammlung, vermutlich die größte der Oberlausitz mit hunderten Stangen-, Klingen- und Schusswaffen, mit Helmen, Brustpanzern und Panzerhandschuhen, sogar Kanonen verschiedener Art. Es sind zahlreiche sehr alte und in ihrer Art heute seltene Stücke dabei.

Die Sammlung geht auf die die städtische Rüstkammer zurück, die sich ursprünglich wohl im Rathaus, später im Marstall (heute: Salzhaus) befand. Hier lagerten die Waffen und Rüstungen für die städtische Verteidigung, aber auch für die Bewaffnung bei Feldzügen.

Von der Gründung der Stadt bis ins späte 18. Jahrhundert gehörte es zur Pflicht eines jeden Bürgers, die Stadt und sich selbst mit Waffen zu verteidigen. Alle männlichen Bürger waren in die Verteidigung einbezogen, organisiert nach Stadtvierteln und unter der Leitung von berufenen Hauptleuten.

Viele Museen mussten nach dem 2. Weltkrieg ihre Sammlungen abgeben. In Zittau wurden die Schusswaffen nur unbrauchbar gemacht. Die Sammlung blieb aber komplett und kann nun in der Dauerausstellung präsentiert werden.

Rüstkammer im Kapitelsaal des Museums Franziskanerkloster

Neben Bautzen besitzen die Städtischen Museen Zittau den größten volkskundlichen Bestand der Oberlausitz. Er umfasst unter anderem eine beachtliche Sammlung barocker Bauernmöbel des 18. und 19. Jahrhunderts.

Bauernstube der Zittauer Lebensräume