Neues Projekt der Städtischen Museen Zittau
Die Zittwerke waren ein Tarnunternehmen der Junkers Flugzeugwerke aus Dessau. Hier wurden die Jumo-Triebwerke für die Me262, ein düsengetriebenes Jagdflugzeug der Wehrmacht, hergestellt. Die Verlagerung der Produktion in den Zittauer Raum wurde als Reaktion auf die Bombardierungen Mitteldeutschlands veranlasst und mit großer Energie 1943/44 betrieben. Dazu wurden zahlreiche Fabriken beschlagnahmt und als Kern des Produktionskomplexes eine Kaserne in Kleinschönau (poln. Sieniawka) ausgebaut. Unter unmenschlichen Bedingungen wurde hier durch tausende Häftlingen Ende 1944 die Produktion aufgenommen.
Der zentrale Komplex steht noch immer in weiten Teilen aufrecht, ist aber nur Eingeweihten bekannt. Zudem ranken sich Mythen um das Geschehen in den Zittwerken, so um angeblich bisher unentdeckte unterirdische Produktionsanlagen.
In dem Projekt geht es um eine Auseinandersetzung mit dem Thema Zittwerke, die es zum Ziel hat Klarheit in die vielen Fragen zu bringen. Als erstes Ergebnis kann eine Publikation vorgelegt werden, in der es um eine faktenbasierte Darstellung, eine Herausarbeitung der Mythen auf deutscher und auf polnischer Seite sowie um die Edition des Tagebuches einer Zwangsarbeiterin geht.
Die Publikation können Sie in unserem Museumsshop für 7 Euro erwerben, sich zuzüglich Versandkosten zuschicken lassen oder hier (4,2 MB) kostenfrei herunterladen.
2026 wird es Rundgänge, eine Theaterinszenierung, Veranstaltungen und ab Herbst 2026 eine Ausstellung geben.