Abschluss der Sanierungsarbeiten am Sowjetischen Friedhof und Gedenkveranstaltung am 1. September 2024
Zittau, 26. August 2024 --- Die Sanierungsarbeiten am sowjetischen Ehrenhain in Hartau wurden abgeschlossen. Die schrittweise Instandsetzung des Friedhofs erfolgte bereits seit dem Jahr 2018. Im Jahr 2024 wurde die Wegedecke auf dem Friedhof erneuert, die Zaunanlage instandgesetzt, der Gedenkstein saniert und es erfolgte eine Erneuerung der Zuwegung zum Friedhof. Oberbürgermeister Zenker: „Gerade unter dem Eindruck dessen, was sich heute in der Welt und in der unmittelbaren Umgebung abspielt, ist es wichtig, das Gedenken an die Opfer von Krieg und Diktatur zu bewahren. Wir müssen angesichts des Erstarken undemokratischer Bewegungen und Parteien in Europa und Deutschland daran erinnern und mahnen, welche furchtbaren Folgen aus der Ablehnung der Demokratie und dem Erfolg einer Diktatur hier von Deutschland aus bereits verursacht wurden. Das ist hier in Hartau ganz konkret sichtbar: Kein einziger Mensch auf dem Hartauer Friedhof ist dort beerdigt, weil er es wollte. Sie alle waren Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die unter unmenschlichen Bedingungen in Zittau den Tod gefunden haben.“
Aus diesem Anlass findet zum 85. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges eine Kranzniederlegung und kurze Gedenkveranstaltung an die Opfer des Krieges statt.
Diese findet am 1. September 2024 um 10 Uhr auf dem Sowjetischen Ehrenhain in Hartau statt.
Zur Geschichte des Ehrenhains - bis 1941 wurden verstorbene sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus dem Umland auf einem von der Militärverwaltung in Anspruch genommenen Waldfriedhof auf Hartauer Flur beerdigt.
Die Begräbnisstätte in einem Waldstück wurde nach einer Begehung durch eine Kommission im Dezember 1941 als nicht geeignet eingestuft und die sofortige Einstellung von Beerdigungen beschlossen.
Anschließend wurde ein aufgeschüttetes Gelände im ehemaligen Kohleabbaugebiet auf Hartauer Flur besichtigt – das heutige Gelände des sowjetischen Ehrenfriedhofes.
Ende Dezember 1941 wurde damit begonnen, die Toten vom Waldfriedhof auf das heutige Gelände des sowjetischen Ehrenfriedhofes umzubetten. Bis Oktober 1946 wurden weitere Verstorbene aus Kriegsgefangenen- und Arbeitslagern des Kreises Zittau in Hartau beigesetzt. Die Zahl der insgesamt auf dem Friedhof bestatteten Personen wird auf 268 beziffert. Davon waren zum Zeitpunkt der Errichtung der Gedenkstätte nur 13 namentlich bekannt. Die meisten von ihnen sind in umliegenden Betrieben, zum Beispiel bei der Bahnmeisterei, aber auch in einem Baubataillon im Arbeitseinsatz gewesen und an den Entbehrungen der Gefangenschaft gestorben.
i.V. Łukasz Witków
Referent des Oberbürgermeisters