Trialog im Dreiländereck
Wie wir leben wollen
Trialog im Dreiländereck
Mit dem Projekt „Trialog im Dreiländereck“ soll ein Diskussionsprozess für eine gerechte Transformation der Dreiländerregion des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia - Hrádek nad Nisou – Zittau“ angestoßen und vertieft werden, der zunächst die aktuellen Stimmungslagen erfasst und anschließend im Zuge eines grenzüberschreitenden Austauschs von Vorschlägen, Gedanken und Ideen eine gemeinsame Vision für das Dreiländereck für die Zeit nach der Kohle entwickelt.
Die Beteiligung der Bürger an diesem Trialog steht an oberster Stelle. In der 1. Phase des Projektes erfolgte über Einwohnerbefragungen, Informationsveranstaltungen und Interviews mit Persönlichkeiten aus dem Dreiländereck die Erfassung der aktuellen Stimmungslagen und Identifizierung der Themen für den weiteren Diskussionsprozess. In der 2. Phase wird dieser Prozess in Workshops, Schulprojekten und Zukunftswerkstätten über eine gerechte Transformation und die gemeinsame Zukunft der Dreiländerregion vertieft. Das zusammengefasste und dokumentierte Ergebnis dieses Trialogs soll dann in Planungs- und Entwicklungskonzeptionen und -vorhaben der Partnerstädte einfließen.
Die Robert Bosch Stiftung hat neben sieben weiteren Grenzregionen in Deutschland unseren Städteverbund für das Förderprogramm „Common Ground – Über Grenzen mitgestalten“ ausgewählt. Die Förderung erfolgt über den Zeitraum vom 1.12.2022 bis 30.11.2025.
Projektaktivitäten
Nach dreijähriger Projektarbeit mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen wurde unser Projekt „Trialog im Dreiländereck“ als grenzüberschreitendes Bürgerbeteiligungsprojekt des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia – Hrádek nad Nisou – Zittau” mit einer Abschlussveranstaltung am 3. November 2025 beendet. Über 80 Bürger aus unseren drei Städten, die sich im Verlauf des Projektes an einer der Veranstaltungen und/oder an einem der vier Workshops beteiligt hatten, fanden sich dazu im Kulturhaus Beseda in Hrádek nad Nisou zusammen.
Aus dem Bürgerbeteiligungsprojekt sind insgesamt 152 Vorschläge zur Zukunftsgestaltung unserer Dreiländerregion hervorgegangen. Bei unserem zweiten Dreiländerdinner am 17. Juni 2025 haben 45 Bürger aus den drei Städten alle 152 Vorschläge bewertet. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Bewertung wurde eine Rangliste der wichtigsten Vorschläge ermittelt. Zudem hat das Projektteam im Vorfeld der Abschlussveranstaltung die jeweils drei am höchsten bewerteten Vorschläge aus jedem der 7 behandelten Themenbereiche in einem Dokument zusammengefasst und als farblich gestaltetes Faltblatt in drei Sprachen an die anwesenden politischen Vertreter und Verantwortungsträger übergeben. Dazu gehörten neben den drei Bürgermeistern der Partnerstädte, Thomas Zenker (Zittau), Pavel Farský (Hrádek nad Nisou) und Wojciech Dobrołowicz (Bogatynia), auch Jiří Vosecký, Senator des Parlaments der Tschechischen Republik, Martin Kremer, Deutscher Generalkonsul in Wrocław, Josefina Ofner, Leiterin des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag, und Martin Půta, Hejtman des Bezirks Liberec (Liberecký kraj).
Zuvor hatten die Projektteamvertreter aus den drei Städten die wichtigsten Projektaktivitäten sowie die Projektergebnisse präsentiert. Moritz Filter, der Beauftragte der Robert Bosch Stiftung, die das Projekt des Städteverbundes zusammen mit den Projekten sieben weiterer Grenzregionen im Rahmen des Förderprogramms „Common Ground – über Grenzen mitgestalten” gefördert hat, konnte in seinem Grußwort eine positive Nachricht verkünden: Die Robert Bosch Stiftung wird die grenzüberschreitende Bürgerbeteiligung im Dreiländereck zwei weitere Jahre finanziell unterstützen. Die Stiftung hatte zuvor entschieden, vier der acht Grenzregionen weiter zu fördern. Das Verstetigungskonzept für die Bürgerbeteiligung, das der Städteverbund Ende Juni 2025 bei der Robert Bosch Stiftung eingereicht hatte, war demnach so überzeugend, dass das Dreiländereck zu einer der vier ausgewählten Grenzregionen gehört.
Eine Fotoausstellung mit „Impressionen aus der Dreiländerregion“, bei der 12 Aufnahmen von Fotografen aus allen drei Landesteilen ausgestellt und im Rahmen eines Fotowettbewerbs von den Teilnehmern bewertet wurden, und ein gemeinsames Abendessen rundeten die Veranstaltung ab. Für die musikalische Begleitung des Abends sorgte der Gitarrist Jakub Lenz.
Link zum Flyer der Trialog-Vorschläge:
- Flyer Trialog-Vorschläge_red_DE.pdf (PDF 0,98 MB) (1007.39 KB)
Impressionen aus dem großen Saal
V.l.n.r.: Roman Farský, Josefina Ofner, Martin Půta, Martin Kremer, Thomas Zenker, Wojciech Dobrołowicz
Präsentation der Projektaktivitäten und -ergebnisse
Fotos: Roman Sedláček
Auswertung des Fotowettbewerbs "Impressionen aus der Dreiländerregion"
In Anlehnung an die Auftaktveranstaltung wurde auch für die Abschlussveranstaltung im Kulturhaus Beseda in Hrádek nad Nisou ein Fotowettbewerb unter dem Titel „Impressionen aus der Dreiländerregion“ ausgeschrieben. Diesmal nahmen zwei Fotografinnen aus Bogatynia, ein Fotograf aus Hrádek nad Nisou und ein Fotograf aus Bernstadt a. d. Eigen mit jeweils drei Aufnahmen teil. Die 12 Aufnahmen wurden im Saal des Kulturhauses Beseda ausgestellt. Die über 80 Teilnehmer der Abschlussveranstaltung konnten dann per Stimmzettel darüber abstimmen, welche Aufnahmen ihnen am besten gefielen.
Die meisten Stimmen erhielten die folgenden Aufnahmen:
1. Helmar Schulze (Bernstadt a. d. Eigen) - Turów im Blick
2. Helmar Schulze - Sonnenaufgang am Hochwald
3. Anna Chorab (Bogatynia) - Mohnblumen „Bogatynia“
Die beiden Gewinner wurden am Ende der Veranstaltung mit einem Preis gewürdigt. Außerdem werden ihre Aufnahmen im nächsten Jahreskalender des Städteverbundes veröffentlicht.
Helmar Schulze: Turów im Blick
Helmar Schulze: Sonnenaufgang am Hochwald
Anna Chorab: Mohnblumen "Bogatynia"
Zweites Dreiländerdinner - Ermittlung einer Rangordnung der wichtigsten Vorschläge
Im Zuge der vier Trialog-Werkstätten „Gemeinsam im Dreiländereck – Zukunft gestalten“ sind von den beteiligten Bürgern insgesamt 152 konkrete Vorschläge für die Zukunftsgestaltung unserer Dreiländerregion unterbreitet worden. Das Projektteam hat nach Abschluss des vierten Workshops alle Vorschläge geordnet. Die Stadtverwaltungen des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia - Hrádek nad Nisou – Zittau“ haben daraufhin alle Vorschläge auf Umsetzbarkeit und nach Zuständigkeit bewertet. Gemäß den bearbeiteten Themen ergibt sich im Detail folgendes Bild:
- Sprache (Nachbarsprachen)/Bildung: 22 Vorschläge
-
gemeinsame Identität: 19 Vorschläge
-
Mobilität (Bahn, ÖPNV) 17 Vorschläge
-
Mobilität (Straßen, Radwege) 29 Vorschläge
-
Wirtschaft 22 Vorschläge
-
Energieversorgung/-sicherheit/bezahlbare Energie 12 Vorschläge
-
Umwelt 14 Vorschläge
-
Tourismus 17 Vorschläge
Zu unserem zweiten Dreiländerdinner, der am 17. Juni 2025 im Multifunktionalen Zentrum des Dreiländerecks in Bogatynia-Markocice stattfand, wurden alle Teilnehmer der vier Workshops sowie die Teilnehmer des ersten Dreiländerdinners eingeladen. Der Einladung waren 45 Bürger aus den drei Städten gefolgt. Bevor es zum gemeinsamen Dinner überging, musste noch eine wichtige Aufgabe erfüllt werden: Die Teilnehmer erhielten nach Themen geordnete Listen der Vorschläge in ihrer jeweiligen Landessprache und konnten per Ankreuzen eines von 5 Bewertungskriterien jeden Vorschlag einzeln bewerten. Aus dem Ergebnis dieser Einzelbewertungen konnte dann eine Rangfolge der wichtigsten Themen und Vorschläge für die Zukunftsgestaltung unserer Dreiländerregion ermittelt werden.
Grußworte des Bürgermeisters von Bogatynia, Wojciech Dobrołowicz
Foto: Jaromír Mottl
Impressionen aus dem Saal
Foto: Jaromír Mottl
Aufgabenstellung
Foto: Jaromír Mottl
Wie soll der Dreiländerpunkt aussehen? Beim Fest am Dreiländerpunkt am 24. Mai 2025 hatten die Besucher die Möglichkeit, Ideen und Vorschläge für die Gestaltung des Dreiländerpunktes zu unterbreiten. Dazu standen im Pavillon des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia – Hrádek nad Nisou – Zittau“ Sitzbänke und ein großer Tisch zur Verfügung, an dem die Vorschläge und Ideen auf leeren Post- oder Moderationskarten skizziert, gemalt oder einfach aufgeschrieben werden konnten. Es gab eine rege Beteiligung, so dass am Ende das lange Papierbanner mit Vorschlägen und Ideen vollständig zugeklebt war. Das Ergebnis der kleinen Bürgerbefragung fiel eindeutig aus: Die Besucher, die den Städteverbund-Pavillon aufgesucht hatten, wünschen sich „für immer“ eine Dreiländerbrücke für Fußgänger und Radfahrer.
Die kleine Bürgerbefragung war eine weitere Projektaktivität im Rahmen des Projekts „Trialog im Dreiländereck“. Sie erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt/Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
"Ruhe" vor dem Dreiländerfest - Foto: Jörg Kracik
Pavillon des Städteverbundes "Kleines Dreieck" - Foto: Jörg Kracik
Vorschläge und Ideen für den Dreiländerpunkt - Foto: Jörg Kracik
Workshop in Hrádek nad Nisou
Die erste Phase der Bürgerbeteiligung ist abgeschlossen. Die große Auftaktveranstaltung, die grenzüberschreitende Einwohnerbefragung und die Portraitvideos haben die aktuellen Stimmungslagen sowie Ideen und Vorschläge der beteiligten Bürgerinnen und Bürger erfasst. Daraus erfolgte im Rahmen der nächsten Veranstaltung – unseres Dreiländerdinners - die Zuordnung der am häufigsten aufgeworfenen Themen zu den Zielgruppen. In der zweiten Phase findet nun der direkte Austausch zwischen den drei Städten unserer Dreiländerregion mit Bürgerbeteiligung statt. Dazu werden Trialog-Werkstätten unter dem Motto "Gemeinsam im Dreiländereck - Zukunft gestalten" durchgeführt, in denen wir gemeinsam diskutieren, Ideen entwickeln und bewerten wollen. Am Ende dieses Trialogs und Diskussionsprozesses wird das Ergebnis in Planungs- und Entwicklungskonzeptionen und -vorhaben der Partnerstädte einfließen.
Der erste Workshop, der für ehrenamtlich aktive Bürger und Vereine aus dem Dreiländereck organisiert wurde, fand am 17. September 2024 in Hrádek nad Nisou in der Schubert-Villa statt. Für diesen Workshop waren die Themenbereiche Sprache (Nachbarsprachen)/Bildung, Tourismus und gemeinsame Identität vorgesehen. Die lebhafte Diskussion mit vielen konkreten Vorschlägen und Ideen für zukünftige Projekte, beispielsweise in den Bereichen Erwerb/Vertiefung der Nachbarsprachen oder Ausbau neuer Radwege in unserer Dreiländerregion, wurde von einem Moderatorenteam aus Dresden moderiert und durch zwei Dolmetscherinnen und einen Dolmetscher simultan in die jeweiligen anderen Sprachen übersetzt.
Den Abschluss des Workshops bildete ein gemeinsamer Grillabend auf der Terrasse der Schubert-Villa.
Foto: manuel frauendorf fotografie
Foto: manuel frauendorf fotografie
Workshop in Bogatynia
Der zweite Workshop wurde am 15. November 2024 in Bogatynia im Kulturzentrum der Stadt (Bogatyński Ośrodek Kultury) durchgeführt und richtete sich vor allem an Vertreter aus kommunalen Verwaltungen und verwaltungsnahen Gesellschaften und Institutionen der Dreiländerregion. Bei diesem Workshop standen die Themenbereiche Wirtschaft/Transformation, Mobilität sowie Energie/Energiesicherheit/bezahlbare Energie im Mittelpunkt. Auch hier gab es eine lebhafte Diskussion mit vielen konkreten Vorschlägen und Ideen für zukünftige Projekte. Zudem konnten die fachlichen Vertreter aus den jeweiligen Themenbereichen diese Gelegenheit nutzen, um den künftigen und direkten Austausch innerhalb ihrer Fachgebiete zu vertiefen.
Ein gemeinsames Mittagessen (Polnische Küche) im Kulturzentrum von Bogatynia rundete diese Veranstaltung ab.
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Workshop in Zittau
Am 8. Februar 2025 fand der dritte Workshop im Zittauer Westpark-Center statt. Hier waren junge Familien aus den drei Städten des Städteverbundes "Kleines Dreieck" gefragt. Während die Eltern zu den Themenbereichen Sprache (Nachbarsprachen), Umwelt und gemeinsame Identität diskutierten, tummelten sich die mitgebrachten Kinder im "Kinderland Zittau". Die Workshop-Gruppe steuerte viele neue und konkrete Vorschläge und Ideen für das zukünftige Leben im Dreiländereck bei.
Am Ende der Veranstaltung gab es ein gemeinsames Mittagessen im Westpark-Center.
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Workshop in Bogatynia-Markocice
Mit dem vierten Workshop, der am 14. März 2025 im Multifunktionalen Zentrum des Dreiländerecks (Multifunkcjonalne Centrum Trójstyku) in Markocice stattfand, ging der Zyklus der Trialog-Werkstätten unter dem Motto "Gemeinsam im Dreiländereck - Zukunft gestalten" zu Ende. Gerade weil es um die Zukunftsgestaltung der Dreiländerregion geht, waren zu diesem Workshop Jugendliche aus gewählten Jugendgremien eingeladen. Zum Workshop kamen Mitglieder des Jugendrats aus Bogatynia, des Jugendbeirats aus Zittau und des Schülerparlaments der Tomáš Garrigue Masaryk-Grundschule aus Hrádek nad Nisou. Die Jugendlichen konnten die Themenbereiche, über die sie diskutieren wollten, selbst bestimmen. Hinsichtlich der Zukunft der Dreiländerregion sind für die Jugendlichen beispielsweise mehr gemeinsame Veranstaltungen der Städte des Städteverbundes "Kleines Dreieck", mehr grenzübergreifende Zusammenarbeit in wichtigen Bereichen, mehr dreisprachige Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen, mehr grenzübergreifender Austausch mit anderen Schülern/Schulen, eine Dreiländerbrücke am Dreiländerpunkt sowie mehr Einkaufszentren wichtig. Aus Sicht der Jugendlichen könnten zudem grenzübergreifende Veranstaltungen wie etwa dieser Workshop und eine internationale Musikband - vielleicht mit dem Wort "Dreiländereck" im Namen der Band - konkrete und zugleich schöne länderübergreifende Initiativen sein.
Als kleine praktische Herausforderung mussten die Jugendlichen am Ende noch die gemeinsame Zubereitung von Burgern bewältigen.
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
Foto: GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung
"Kleines Dreieck" Zittau-Bogatynia-Hrádek nad Nisou Gastgeberregion
Im Rahmen des Förderprogramms "Common Ground - Über Grenzen mitgestalten" der Robert Bosch Stiftung werden auch 3 Vernetzungstreffen der geförderten 8 Grenzregionen durchgeführt. Das 3. Vernetzungstreffen fand vom 6. - 8. November 2024 in unserer Dreiländerregion statt. Aus den 8 Grenzregionen waren insgesamt 52 Teilnehmer angereist. Das Trialog-Projektteam konnte bei den Planungen des Programmablaufs mitwirken und Vorschläge für das Begleitprogramm unterbreiten. Während für das Arbeitsprogramm der große Saal des Kulturhauses Beseda in Hrádek nad Nisou genutzt wurde, fanden andere Programmteile in Bogatynia (Führung entlang sanierter Umgebindehäuser) und Zittau (Stadtführung) statt. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmer bei den Busfahrten von Zittau nach Bogatynia und Hrádek nad Nisou einen kleinen Eindruck über die Dreiländerregion verschaffen (Tagebau und Kraftwerk Turów, Dreiländerpunkt, Olbersdorf, Oybin und Zittauer Gebirge bei Nebel).
Führung durch Bogatynia (Umgebindehäuser)
Foto: manuel frauendorf fotografie
Am Dreiländerpunkt
Foto: manuel frauendorf fotografie
Präsentation des Projektstandes "Trialog im Dreiländereck"
Foto: manuel frauendorf fotografie
Impressionen aus dem großen Saal im Beseda/Hrádek nad Nisou
Foto: manuel frauendorf fotografie
Mit einem eigenen Stand im Ausstellungspavillon des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia – Hrádek nad Nisou – Zittau“ wurde das Projekt „Trialog im Dreiländereck“ beim Europafest 2024 am Dreiländerpunkt präsentiert. Auch die Wanderausstellung mit 9 Portraits über Persönlichkeiten aus dem Dreiländereck war aus diesem Anlass vom Zittauer Markt zum Dreiländerpunkt „gewandert“ und konnte von den Besuchern des Europafestes gleich neben dem Pavillon des Städteverbundes besichtigt werden.
Wanderausstellung am Dreiländerpunkt - Foto: Jörg Kracik
Wanderausstellung am Dreiländerpunkt - Foto: Jörg Kracik
Europafest 2024 am Dreiländerpunkt - Foto: Stephan Eichner
9 Portraits aus dem Dreiländereck
Ab dem 22. März 2024 war für jeweils 4 bis 6 Wochen eine Wanderausstellung mit 9 Portraits über Persönlichkeiten aus dem Dreiländereck in Zittau (Marktplatz), Bogatynia (neuer Park am ehemaligen Bahnhof der früheren Schmalspurbahn Zittau-Bogatynia-Heřmanice u Frýdlantu) und Hrádek nad Nisou (Marktplatz) sowie noch einmal in Zittau (Klosterplatz) zu sehen.
Wanderausstellung in Bogatynia im neuen Park
Foto: Adrian Pawelczyk
Am 5. März 2024 fand im Rahmen des Projektes ein weiterer gemeinsamer Abend als Dreiländerdinner in der Hillerschen Villa in Zittau statt. Daran nahmen 51 Teilnehmer aus den drei Städten des Städteverbundes "Kleines Dreieck" teil, darunter die Bürgermeister und Vertreter aus Stadtverwaltungen, öffentlichen Institutionen und Einrichtungen sowie Vertreter aus Unternehmen, Vereinen und Organisationen der Dreiländerregion. 3 Mitglieder des Projektteams aus Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou präsentierten zunächst die Ergebnisse der Bürgerbefragung und stellten einen dreisprachigen Trailer zu den Portraitvideos über 9 Persönlichkeiten aus dem Dreiländereck vor.
Aus der Bürgerbefragung ergaben sich 7 Themen, die die Befragten mehrheitlich als wichtige Themen für das gegenwärtige und zukünftige Leben im Dreiländereck erachten. Die Teilnehmer des Dreiländerdinners bestimmten durch Punktevergabe die Themen, die auf 3 Workshops mit Bürgerbeteiligung im Herbst tiefgründig und ergebnisorientiert behandelt werden sollen. Die Workshops finden in Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou statt.
Fotos: Roman Sedláček
Projektbegleitend und als weiterer Impuls für die Bürgerbeteiligung am Diskussionsprozess für eine gerechte Transformation der Dreiländerregion sind nach der Bürgerbefragung Portraits über Persönlichkeiten aus unserer Dreiländerregion als Kurzvideos angefertigt worden. Es wurden jeweils drei Personen aus jeder Stadt des Städteverbundes „Kleines Dreieck“ interviewt. Die Videos können hier angeschaut werden.
Ein wichtiger Bestandteil der grenzüberschreitenden Bürgerbeteiligung im Rahmen des Projekts "Trialog im Dreiländereck" war die Bürgerbefragung, die von Juli bis Oktober 2023 per dreisprachigen Fragebogen im Online- und Papierformat durchgeführt wurde. Hier war die Meinung der Bürger gefragt: Wie wird das gegenwärtige Leben in unserer Dreiländerregion eingeschätzt und – vor allem – welche Wünsche, Vorstellungen und Visionen möchte man auf diesem Wege in den grenzüberschreitenden Diskussionsprozess einbringen. 15 Fragen konnten beantwortet und zudem Themenschwerpunkte, Vorschläge und Ideen für den weiteren Diskussionsprozess benannt werden. Insgesamt 875 Bürger aus der Dreiländerregion, davon 221 aus Zittau, 157 aus Hrádek nad Nisou sowie 497 aus Bogatynia haben sich an der Bürgerbefragung beteiligt. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung sind über den untenstehenden Link einsehbar.
„Wie wir leben wollen - Trialog im Dreiländereck“ – unter dieser Bezeichnung haben die Projektpartner des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia – Hrádek nad Nisou – Zittau“ ein Projekt in Gang gesetzt, das sich direkt an die Bürger unserer Dreiländerregion wendet. Am 4. Mai 2023 erfolgte der feierliche Projektauftakt: Bei einem gemeinsamen Abend mit Vertretern der drei Städte sowie Akteuren und Gästen aus der Dreiländerregion konnte im Kulturhaus „Beseda“ in Hrádek nad Nisou der Diskussionsprozess eingeleitet werden. Die Projektteamvertreterinnen aus Bogatynia, Hrádek nad Nisou und Zittau stellten das Projekt jeweils in ihren Landessprachen vor und luden die Anwesenden auch gleich dazu ein, ihre Wünsche für die Region an einem extra angefertigten Wunschzettelbaum anzubringen. Eine emotionale Einstimmung gab zudem die Fotoausstellung mit Motiven aus dem Dreiländereck, an der sich 12 Fotografen aus allen drei Landesteilen mit insgesamt 33 Aufnahmen beteiligt hatten. Die über 100 Anwesenden konnten per Stimmzettel darüber abstimmen, welche Aufnahmen ihnen am besten gefielen. Am Ende gingen zwei Fotografinnen und ein Fotograf aus Bogatynia als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und wurden mit einem Preis gewürdigt. Die ausgezeichneten Fotos werden im nächsten Jahreskalender des Städteverbundes sowie auf der Internetseite des Projektes zu sehen sein.
Projektvorstellung und Fotoausstellung im Kulturhaus Beseda
Foto: Roman Sedláček
Auswertung des Fotowettbewerbs „Motive aus dem Dreiländereck“
Für die Eröffnungsveranstaltung in Hrádek nad Nisou wurde ein Fotowettbewerb unter dem Titel „Motive aus dem Dreiländereck“ ausgeschrieben. 12 Fotografen aus allen drei Landesteilen haben sich an dem Wettbewerb beteiligt und insgesamt 33 Aufnahmen mit eigenen Bildtiteln eingereicht. Alle 33 Aufnahmen wurden im Saal des Kulturhauses Beseda ausgestellt. Die über 100 Anwesenden konnten dann per Stimmzettel darüber abstimmen, welche Aufnahme ihnen am besten gefiel.
Die folgenden Fotografen und Bilder erhielten die meisten Stimmen:
1. Ewa Wiśniewska (Bogatynia) – Lausitzer Neiße / Nysa Łużycka / Lužická Nisa
2. Anna Chorab (Bogatynia) – Licht der Hoffnung / Światełko nadzieji / Světlo naděje
3. Paweł Dusza (Bogatynia) – Neiße bei Porajów / Nysa Porajów / Nisa v Porajówě
Die 3 Gewinner wurden am Ende der Veranstaltung mit einem Preis gewürdigt. Ihre Aufnahmen sind hier auf unserer Internetseite sowie im nächsten Jahreskalender des Städteverbundes zu sehen. Weiter unten sind auch alle anderen Wettbewerbsfotos abgebildet.
1. Ewa Wiśniewska (Bogatynia) – Lausitzer Neiße
2. Anna Chorab (Bogatynia) – Licht der Hoffnung
3. Paweł Dusza (Bogatynia) – Neiße bei Porajów
Alle weiteren Wettbewerbsfotos:
Ewa Wiśniewska - Auf dem Weg zum Gickelsberg (Guślarz/Výhledy)
Ewa Wiśniewska - Blick zum Gickelsberg (Guślarz/Výhledy)
Anna Chorab - Meine Stadt am Rande Polens
Anna Chorab - Dreiländereck
Paweł Dusza - Gickelsberg Hrádek (Guślarz/Výhledy)
Paweł Dusza - Marienkirche Zittau
Oldřich Souček - Hrádek-Obermarkt Weihnachtsstimmung
Oldřich Souček - Hrádek nad Nisou-Panorama
Oldřich Souček - Kristýna und der Wassermann
Roman Sedláček - Abenddämmerung
Roman Sedláček - Hrádeker Rößl
Roman Sedláček - Beschützer von Kristýna
Laura Jankowski - Zittau Panorama 1
Laura Jankowski - Zittau Panorama 2
Laura Jankowski - Zittau Panorama 3
Jaromír Mottl - Friedenskirche
Jaromír Mottl - Maria-Hilf-Kapelle
Jaromír Mottl - Märchenhäuschen
Magda Piekło - Hrádek nad Nisou
Magda Piekło - Kopaczów
Magda Piekło - Zittau
Karel Kříž - RE Trilex auf dem polnischem Abschnitt zwischen Hrádek und Zittau
Karel Kříž - RE Trilex auf polnischem Abschnitt zwischen Zittau und Hrádek mit Stadtpanorama
Jaroslaw Dymarski - Bogatynia-2towers
Jaroslaw Dymarski - Bogatynia by night
Jaroslaw Dymarski - Bogatynia-Dreiländereck
Helmar Schulze - Blick vom Turm
Helmar Schulze - Haus Schminke
Helmar Schulze - Görlitzer Spiegel
Ausgangssituation:
Unsere Dreiländerregion des Städteverbundes „Kleines Dreieck – Bogatynia - Hrádek nad Nisou – Zittau“ steht vor großen Herausforderungen. Sowohl der derzeitige Kohleabbau als auch der zukünftige Transformationsprozess haben aufgrund der engen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Verflechtungen vielfältige unmittelbare und mittelbare Auswirkungen auf die Menschen in unserer Region. Es ist daher von größtem Interesse, den anstehenden Transformationsprozess gemeinsam aktiv zu gestalten.
Ziel:
Es soll ein Trialog für eine gerechte Transformation der Region angestoßen und vertieft werden, der zunächst die aktuellen Stimmungslagen erfasst und anschließend im Zuge eines grenzüberschreitenden Austauschs von Vorschlägen, Gedanken und Ideen eine gemeinsame Vision für das Dreiländereck für die Zeit nach der Kohle entwickelt.
Partner:
Städteverbund Kleines Dreieck mit den Städten Bogatynia, Hrádek n.N und Zittau sowie möglichst viele gesellschaftliche Akteure aus Institutionen, Organisationen und Vereinen verschiedener Bereiche (beispielsweise Bildung, Kultur, Sport, Tourismus, Umwelt- und Naturschutz)
Bürgerbeteiligung:
Die Beteiligung der Bürger an diesem Trialog steht an oberster Stelle.
- 1. Phase: Einwohnerbefragungen, Informationsveranstaltungen, Interviews zur Erfassung der aktuellen Stimmungslagen und zur Identifizierung der Themen
- 2. Phase: Workshops, Schulprojekte, Zukunftswerkstätten für einen vertieften Diskussionsprozess über eine gerechte Transformation und die gemeinsame Zukunft der Dreiländerregion
Ergebnis:
Das zusammengefasste und dokumentierte Ergebnis dieses Trialogs soll in Planungs- und Entwicklungskonzeptionen und -vorhaben der Partnerstädte einfließen.
Förderer und Unterstützer:
Die Robert Bosch Stiftung hat neben sieben weiteren Grenzregionen in Deutschland unseren Städteverbund für das Förderprogramm „Common Ground – Über Grenzen mitgestalten“ ausgewählt. Die Förderung erfolgt über den Zeitraum vom 1.12.2022 bis 30.11.2025.