EU-Umweltprojekt "life"
Zittau ist Siegerkommune in „LIFE LOCAL ADAPT“
Die Stadt Zittau hat 2017 mit der Projektskizze „Masterplan Anpassung an klimawandelbedingte Starkregenereignisse in Zittau“ am Wettbewerb „Klimaanpassung in sächsischen Kommunen“ teilgenommen und erhielt einen Preis.
Die Projektskizze wurde unter Federführung der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH gemeinsam mit der Stadtverwaltung Zittau und den Stadtwerken Zittau erarbeitet. Das Projekt wurde von der Jury zur Umsetzung ausgewählt und am 7.12.2017 in Dresden prämiert. Ziel des Masterplans ist es, der an verschiedenen Punkten der Stadt immer wiederkehrenden Massenversatz- und Verschlammungsgefahr bei Starkniederschlagsereignissen (Lößböden) in das Kanalsystem und den Straßenraum machbare Maßnahmen entgegenzusetzen. Dabei soll neben der fachlichen Arbeit eine aktive Einbeziehung der Grundstückseigentümer bzw. Pächter landwirtschaftlicher Flächen sowie der Öffentlichkeit erfolgen. Hierzu sollen Querverbindungen zu anderen Projekten des Programms geschaffen werden, um mit anderen Städten Erfahrungen austauschen zu können. Im Ergebnis des Masterplans sollen praktisch umsetzbare Projekte skizziert werden, die bei Realisierung zu einer Kostenreduzierung durch nicht mehr notwendige Schadensbeseitigungsmaßnahmen führen.
Die Studie wird unter Federführung des LfULG in Zusammenarbeit mit den Einreichern des Wettbewerbsbeitrages bis zum 30.08.2019 erstellt. Den Auftrag hierfür erhielt die GFI mbH Dresden.
Das LIFE 2014-2020 - Förderprogramm für Umwelt und Klima ist auf die Förderung im Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie Klimaschutz ausgerichtet. Wesentlicher Inhalt des Programms ist die Förderung in den Bereichen Umwelt und Ressourceneffizienz, Natur und Biodiversität, Verwaltungspraxis und Information im Umweltbereich, Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel sowie Verwaltungspraxis und Information im Klimabereich.
Das LIFE LOCAL ADAPT EU-Projekt unterstützt kleine und mittlere Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel und integriert Klimaanpassung in die Arbeit der kommunalen Verwaltung. Um die Widerstandfähigkeit der Kommunen gegenüber Starkregen, Hitzeperioden und Trockenheit zu erhöhen, widmet sich das Projekt folgenden Schwerpunkten: Verbesserung der Daten- und Informationsgrundlage über die Auswirkungen des Klimawandels, Wissenstransfer zu kommunalen Anpassungsmöglichkeiten, Integration der Klimaanpassung in die Verwaltungspraxis sowie Unterstützung bei der Realisierung von Anpassungsmaßnahmen in Kooperation mit Kommunen.
Weitere Informationen zum Wettbewerb 2017:
https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/klima/47159.htm
Masterplan – Anpassung an klimawandelbedingte Starkregenereignisse in Zittau
Die in den letzten Jahren wiederkehrenden Schadensereignisse rufen wiederkehrende Kosten für private Grundstückseigentümer, die Stadt Zittau und die Instanzen der Straßenunterhaltung, sowie den Betreiber des Kanalnetzes hervor. Die beschriebenen Schäden gehen einher mit Verlusten an fruchtbarem Ackerboden. Wie kann ich diesem entgegenwirken?
Mit Hilfe des „Masterplans - Anpassung an klimawandelbedingte Starkregenereignisse in Zittau“ sollen die Defizite im Stadtgebiet qualifiziert und quantifiziert werden und die Akteure zum gemeinsamen Handeln, auch durch die Herstellung eines Problembewusstseins bei den Betroffenen und in der Öffentlichkeit, bewegt werden. Für die Konzeptbearbeitung wird neben den städtischen Datengrundlagen insbesondere auf die Methodiken und Ergebnisse o. g. Forschungsprojekte zurückgegriffen werden.
Der Masterplan soll zudem Wege aufzeigen, wie die Maßnahmen, angesichts knapper Kassen, ggf. finanziell gestützt werden können (mögliche Förderszenarien) oder wie im Fall von schwierigen eigentumsrechtlichen Verhältnissen eine Maßnahmenrealisierung ermöglicht werden kann (z.B. durch ein Eigentümermanagement).
Zur Vorstellung der geplanten Etappen und des Projektes sowie bisheriger Ergebnisse, aber auch zur Diskussionsmöglichkeit der jeweiligen Akteure findet am 24. Juni 2019 ab 18:00 Uhr im Haus IV, Raum 0.02 an der Hochschule Zittau/Görlitz eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.
Zur Teilnahme an der Info-Veranstaltung, sowie an der anschließenden Diskussion sind besonders herzlich die Eigentümer und Pächter der in den Übersichtskarten abgebildeten Flurstücke eingeladen.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen zum Masterplan sowie für die Info-Veranstaltung:
Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
Herr Martin Besta
E-Mail: m.besta@stadtsanierung-zittau.de
Tel.: 03583 778815
Pressestelle, 17. Jun 2019
- Masterplan Dittelsdorf.pdf (PDF 3,93 MB) (3.93 MB)
- Masterplan Hirschfelde.pdf (PDF 1,15 MB) (1.15 MB)
- Masterplan Pethau.pdf (PDF 0,30 MB) (309.95 KB)
- Masterplan Schlegel.pdf (PDF 2,16 MB) (2.16 MB)
- Masterplan Wittgendorf.pdf (PDF 1,89 MB) (1.89 MB)
Am 7.12.2017 erhielt die Stadt Zittau aus den Händen von Staatsminister Thomas Schmidt einen Preis im Wettbewerb „Klimaanpassung in sächsischen Kommunen" (LIFE LOCAL ADAPT, EU-Umweltprogramm LIFE) für die Projektskizze „Masterplan Anpassung an klimawandelbedingte Starkregenereignisse in Zittau". Ziel des Masterplans ist es, der an verschiedenen Punkten der Stadt immer wiederkehrenden Massenversatz- und Verschlammungsgefahr bei Starkniederschlagsereignissen (Lößböden) machbare Lösungen entgegenzusetzen. Insbesondere Straßenraum und Kanalisation werden durch die Schlammmassen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen und die Ackerkrume geht verloren. Periodisch fallen durch die Verschlammung auch Reinigungskosten für die Stadt an.
Das maßgeblich von der Stadtentwicklungsgesellschaft konzipierte Projekt „Masterplan Starkregenereignisse" wurde 2018 durch das Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ausgeschrieben und ist nun angelaufen. Die Untersuchungen werden durch die Firma GFI Grundwasser-Consulting-Institut GmbH Dresden im Stadtgebiet von Zittau durchgeführt. Ziel ist ein Maßnahmenplan, der verschiedene mögliche Anpassungsmaßnahmen beschreibt, die zum Teil auch mit relativ geringen Mitteln umsetzbar sein sollen.
Dr. Thomas Gottschalk von der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft sagt: „Das Projekt muss vor allem praktische Aspekte in den Vordergrund stellen und am Ende unmittelbar umsetzbare Maßnahmen beschreiben, die der Stadt Kosten sparen und die Umweltsituation verbessern. Wenn Gutachter, Eigentümer und Pächter von betroffenen Grundstücken sowie die zuständigen Behörden gemeinsam an einem Strang ziehen, kann dies gelingen."
Aus diesem Grund soll Anfang 2019 durch eine Info-Veranstaltung im Rathaus für Öffentlichkeit gesorgt werden. Dabei wird es auch um die Finanzierung der Maßnahmen gehen. Fachliche und organisatorische Unterstützung erhält das GFI-Team von der Stadtverwaltung Zittau, der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft, den Stadtwerken Zittau sowie der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Görlitz und dem LfULG.
Schadenssituationen sind in der Vergangenheit unter anderem im Gewerbegebiet Pethau, im Bereich Löbauer Straße Autoteile Unger (ATU), Humboldtstraße, Hochwaldstraße, - 2 -
Kummersberg und Hirschfelde-Nordpol aufgetreten.
AUFRUF
Grundstücksbesitzer, Pächter, Anwohner und weitere Betroffene sind aufgerufen, in der Vergangenheit aufgetretene starkregenbedingte Schäden im Stadtgebiet von Zittau und allen Ortsteilen zu melden und sich wenn möglich an der Problemlösung aktiv zu beteiligen. Sehr hilfreich sind auch Fotos. Ihre Hinweise nimmt Herr Dr. Swaboda vom GFI entgegen (E-Mail dswaboda@gfi-dresden.de). Folgende Angaben sind wichtig:
Wann sind die Schäden zuletzt eingetreten?
Handelte es sich um Verschlammungen und/ oder Überflutungen?
Welche Grundstücke oder Teilflächen waren betroffen?
Lassen sich Schäden beziffern (z.B. Kosten für Schlammräumung, Schadensbeseitigung)
Ist diese Situation einmal oder mehrfach aufgetreten?
Ansprechpartner für Rückfragen ist:
Dr. Thomas Gottschalk
Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
+49 (0) 3583 77 88 20
t.gottschalk@stadtsanierung-zittau.de
Kai Grebasch, Pressestelle, 19. Nov 2018