Tschechien - Česká Lípa

Česká Lípa (ca. 40.000 Einwohner)  liegt etwa 50 km westlich von Liberec in der Talmulde des Ploučnice-Flusses (Polzen) an einem Bahn- und Straßenknotenpunkt mit günstigen Anschlüssen über die Oberlausitz nach Deutschland, Polen und Nordeuropa. Der Name Česká Lípa leitet sich von dem alten böhmischen Adelsgeschlecht von Leipa (tschechisch z Lipé) bzw. dem tschechischen Wort Lípa für Linde ab.

Am 04.04.2019 wurde zwischen den Städten Zittau und Česká Lípa ein Memorandum über die Kooperation bei der Durchführung tschechisch - sächsischer Projekte im Rahmen des Programms zur Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen.

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Kulturelles Leben in unseren Städten Zittau–Česká Lípa (Film auf Youtube)

Wiedereröffnung der Meister Jan Hus Kirche in Česká Lípa

Die Stadt war ursprünglich eine kleine Siedlung im Besitz der Herren von Leipa. Sie erhielt 1381 Stadtrechte. Die Stadt gehörte wechselnden Herrschaftsinhabern, darunter Albrecht von Wallenstein. Durch das im Jahre 1381 von Hynek Berka z Dubé ausgegebene Privilegium bekam die Stadt das Zittauer Recht, was die rechtliche Stellung fast einer königlichen Stadt bedeutete. In diesem Privilegium war das Recht des Baus eigener Stadtmauern, das Marktrecht, Meilenrecht und Braurecht eingeschlossen.

In den Hussitenkriegen wurde Česká Lípa von ihren Besitzern, den Berka z Dubé mit Rücksicht auf das Militär- und Verteidigungsbündnis mit Zittau als feste Stadt angesehen. Sie wurde 1426 erobert und wurde Bestandteil des Hussitischen Städtebundes.

Nach der Schlacht am Weißen Berge kam Česká Lípa im Jahre 1623 in den Besitz Albrechts von Waldstein. Zum Aufschwung der Stadt und zur Sicherung der notwendigen treuen Beamten gründete er ein von Augustinermönchen geleitete Klostergymnasium.

 

Wappen Česká Lípa
  • Augustinerkloster
    Gegründet im Jahre 1627 von Albrecht von Waldstein, genannt Wallenstein, an der Stelle eines kleinen Schlosses der Adelsfamilie Berka von Dubá, gemeinsam mit der Gründung einer Lateinschule. In der Mitte des Kreuzganges befindet sich eine Loreto-Kapelle aus dem Jahr 1698. In der Achse des westlichen Flügels des Kreuzganges befindet sich die ehemalige Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit einem Altarbild von Ignaz Raab. Im Kloster befinden sich heute ein Heimatmuseum und Galerie.

  • Historisches Zentrum
    Marktplatz mit erhaltener historischer Bebauung, mit Springbrunnen und Pestsäule der Heiligsten Dreifaltigkeit mit Statuen des Zittauer Bildhauers J. Ch. Ulrich aus dem Jahr 1681.
  • Städtischer Park
    Angelegt im Jahre 1875, mit sieben Hektar, einer der größten Parks in Böhmen.
  • Kirche der Kreuzerhöhung
    Einschiffiger gotischer Bau mit fünfseitiger Vorhalle und Zeltdach aus dem Jahre 1385 und Hauptaltar aus dem Jahre 1697. An der Südseite ein gotisches Portal mit Wappen des Geschlechts Berka von Duba und Leipa.
  • Maria-Magdalenen-Kirche 
    aus dem 13. Jahrhundert. An der Nordseite der Kirche befindet sich die barocke Propstei.
  • Renaissance-Lustschloss, Rotes Haus, ehemaliges Jagdschloss aus dem Jahre 1583
    Erbaut von Dietrich Georg Berka von Duba. Im Jahre 1883 wurde das Schloss von Professor Steffen stilvoll restauriert. Die inneren Wandgemälde wurden größtenteils vernichtet, an der Stirnfassade ein Streifen mit Jagdszenen und Säulengalerie mit Männer- und Frauenköpfen – der mittlere Kopf stellt wohl den Dichter Dante dar.
  • Burg Lipý, Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert
    Erhalten sind lediglich ein Teil des Mauerwerks und zwei gotische Tore. Die Burg wurde im 15. und 17. Jahrhundert als Schloss im Renaissance-Stil umgebaut, diente später als Zuckerfabrik und wurde in den 1950er Jahren gesprengt.
  • Bewegliches Klappenwehr am Polzen-Fluss
    Mitten in der Stadt, errichtet im Jahre 1910 nach einer Konstruktion von J. Záhorský.
  • Jüdischer Friedhof von 1479 und Neuer Jüdischer Friedhof von 1905
    Der älteste Grabstein befand sich an der Ostfront des alten Friedhofs. Unter den vielen wertvollen Grabsteinen ist die Pyramidensäule aus schwarzem Granit besonders denkwürdig: Sie bezeichnet die letzte Ruhestätte 32 jüdischer Opfer mit ihrem Rabbiner, die bei einem Überfall im Jahre 1745 von Panduren barbarisch zu Tode gefoltert worden waren.
  • Zyklus von Kammermusikkonzerten in Česká Lípa (Frühling, Textildruckzentrum)
  • Festival Všudybud/Wasserburg Lipý (Juni)
  • Stadtfest/Stadtzentrum (Juni)
  • Museumsnacht/Heimatkundliches Museum und Galerie Česká Lípa (Juni)
  • City cross run & walk (September)
  • Theater-Herbst in Česká Lípa (September)
  • Internationales Musikfestival Lípa Musica (Herbst)
  • Advent im Museum und in der Wasserburg (Dezember)