Das Lausitz Festival 2025
Das Festival-Programm wird in diesem Jahr begleitet vom Inspirationswort unsbewusst. Es trägt den Gedanken des anderselbst weiter, der das Programm des Vorjahrs wie ein Wasserzeichen durchzog.
Vom Ich im anderen und dem Anderen in mir geht es in diesem Jahr also um das Wir – der Menschen. Und damit um uns.
Zittau, Christian-Weise-Bibliothek
Blickfänge - Momentaufnahmen im Lausitz Festival
23.05.-23.07.2025
Mo–Mi und Fr, 11:00–18:00 Uhr und Sa 9:00-12:00 Uhr (Eintritt frei)
Christian-Weise-Bibliothek, Zittau
Nach den erfolgreichen Stationen in Finsterwalde und Görlitz macht die Wanderausstellung »Blickfänge – Momentaufnahmen im Lausitz Festival« Halt in der Christian-Weise-Bibliothek in Zittau.
Wir zeigen ausgewählte Fotos, die das europäische Kunstfestival seit seiner ersten Ausgabe 2020 dokumentieren. Sie spiegeln die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen im Theater, bei Lesungen und im Tanz, halten flüchtige Bühnenmomente fest und vermitteln die Intensität des kreativen Augenblicks. Requisiten und Kostüme aus Produktionen des Lausitz Festivals erlauben einen Blick hinter die Kulissens.
Nach der Station in Zittau ist die Ausstellung im Neuen Rathaus in Cottbus/Chóśebuz zu sehen.
Zittau, Kronenkino
Shakespeare Songbook - Sonette im Jazz-Gewand
09.09.2025
19:30-21:15 Uhr
Kronenkino, Zittau
Ein Sonett ist schon vom Wort her Klang (Zwuk), es nimmt in seinem Namen das lateinische Wort sonus (Klang, Schall) in sich auf. Wird es in Musik gesetzt, potenziert sich diese Eigenschaft. Aus den 154 überlieferten Sonetten von William Shakespeare hat sich der Kontrabass-Virtuose, Bandleader und Komponist Haggai Cohen-Milo seine Lieblinge herausgepickt, dazu Musik erfunden und sie für seine Band arrangiert. Mit Celia Kameni steht ihm bei diesem Projekt eine Sängerin zur Seite, die seine Melodien und Shakespeares Texte mit ihrer wunderbar geschmeidigen Stimme (Hłós) in fein gewebte Klänge eigener Art übersetzt. Dabei nutzt natürlich auch sie all die interpretatorischen Freiräume, die der Jazz seinen Interpreten von jeher lässt.
Shakespeares Sonette laden auf 14 (Štyrnaće) Verszeilen in Liebeswelten der Begierde und des Verrats ein, der Entsagung und Erfüllung, der Vergänglichkeit und der Ewigkeit. Sie changieren zwischen homoerotischen Andeutungen und heterosexuellem Narrativ. In der Musik nehmen diese menschlichen Aspekte auch jenseits der Sprache hörbar Gestalt an.
Cohen-Milo legt bei seinem Schaffen im Jazz einen besonderen Schwerpunkt auf genreübergreifende Kunst; so hat er bereits alte jemenitische Gebete vertont, Rekompositionen von Meisterwerken Mahlers, Debussys und Verdis zur Aufführung gebracht und Formen des Tanztheaters entwickelt. So eine sinnliche Grenzüberschreitung vollzieht sich nun mit Shakespeares Sonetten, in denen sich nicht nur alles um menschliche Beziehungen dreht, sondern die darüber hinaus als autonome Sprachkunstwerke immer wieder die Spannung zwischen Sagbarkeit und Unsagbarem auskosten. Cohen-Milo lotet diese Poetologie nun in Musik aus. Der Abend, übrigens eine Premiere, wird in Shakespeares musikalischer Poesie eine poetische Musik zum Funkeln bringen.
Mitwirkende:
Bass Haggai Cohen-Milo
Gesang Célia Kameni
Klavier Marcin Masecki
Percussion James Shipp
Schlagzeug Amir Bresler
Weitere Informationen und das ausführliche Programm finden Sie unter www.lausitz-festival.eu